Hallo zusammen, leider ist es uns zur zeit nicht moeglich neue updates zu machen. unser laptop ist voller viren und alle bisherigen versuche ihn zu reparieren sind fehlgeschlagen. fuer jeden hilfreichen tip sind wir dankbar.
Wir sind vor kurzem gesund und munter in senegal eingeradelt und werden die naechsten 3 Monate hier verbringen. Herzliche Gruesse Conny und Peter
Dienstag, 18. Dezember 2012
Freitag, 23. November 2012
Marrakech und der Visarun nach Rabat 1.11. – 12.11.2012
Vor 15 Jahren hatte Verena eine gute Nase und hier ein Stück
Land gekauft. Heute steht eine schöne, im Marokkanischen Styl gebaute Villa da,
die uns aus dem Staunen nicht mehr herauslässt. Es ist noch nicht ganz fertig,
drinnen wird bald noch gestrichen, der Garten mit Pool wird noch gemacht, aber
wir fühlen uns wie König und Königin mit dem schönen Zimmer welches wir
bewohnen dürfen.
Joussef, Verenas Mann macht uns die Pforte auf und Max der
Hund begrüsst uns sogleich mit freudigem Gebell. Wir sind rechtzeitig zum
Mittagessen eingetroffen und dürfen uns gleich zu Tisch setzen. Bis es dunkel
ist kommen wir von da auch nicht mehr weg, zu viel gibt es zu Erzählen und wir
werden grosszügig Verpflegt.
In der Nacht fängt Connys Darm wieder an zu rebellieren, sie
kommt kaum zum Schlaf und fühlt sich am Morgen überhaupt nicht gut. Vielleicht
waren die 500g Erdnüsse die wir während der Bussfahrt gegessen hatten nicht
grad das Beste. Während Conny sich erholt, putzt Peter die Velos. Es bleibt ein
ruhiger Tag, aber Conny will es nicht besser gehen. Da entscheiden Joussef und
Peter gemeinsam nach Marrakech zu fahren und uns Frauen ruhen zu lassen.
Joussef ist Marokkaner und spricht überraschend gut Schwiizerdütsch, hin und da
hilft er sich mit französischen Wörtern aus, was ein lustiges durcheinander
ergibt. Mit Peter ist es dann eher Schwiizerdütsch – Englisch durcheinander.
Zurück aus Marrakech bringt Peter zwei supergeile Ledertaschen die er supergeil
ermarktet hat. Am Abend kocht Peter zu aller Begeisterung Hacktätschli mit
Nüdeli, auch Conny mag wieder ein wenig essen.
Dann ist die Zeit reif für Rabat, die Hauptstadt von
Marokko. Hier wollten wir eigentlich nicht hin, müssen aber um das Visum für
Mauretanien zu besorgen. Zuerst machen wir aber noch zwei Tage halt in
Marrakech, Zentrum des Tourismus. Der Grosse Zauberplatz Jamel el fna in der
Medina (Altstadt) ist Tagsüber Schauplatz für Cobra Tänze, Affen für Portraits
mit Touristen und jeglicher anderer Art von Entertainment um den Leuten ein
paar Dirham (Marokkanische Währung) aus der Tasche zu locken. Bei der grossen
Moschee warten zig Kutscher mit ihrem Doppelgespann, umringt von Millionen von Fliegen
auf eine Ausfahrt durch die Stadt. Am Abend verwandelt sich der Platz in einen
riesigen Essmarkt und die Nachtgaukler spielen ihr Spiel umkreist von
Schaulustigen. Der Geruch und die Töne von Marrakech sind einmalig. Man fühlt
sich wie in einem Märchen aus 1001 Nacht.
In den Km langen engen Gassen, blinzelt das Sonnenlicht
durch das Schlifdach. Die Souvenirläden, einen nach dem anderen verkaufen jede
Art von Souvenir aus ganz Marokko. Ehy
mister, come have a look inside, i make a good price for you. Where are you
from – Chuchichäschtli, what is this – i tell you you have never seen before. Einen
Tag in Marrakech braucht mehr Kondition, weder eine Woche auf dem Fahrrad.
Nach Rabat fahren wir mit dem Zug in 4h. Diese Zeit nützen
wir um am Blog zu arbeiten. Rabat überrascht uns mit einem total neuen Bild,
verglichen zu den bisher gesehenen Marokkanischen Städten. Die Hauptstadt hat
einen schweren Europäischen touch, mit Hochhäusern und grossen Strassen. Als
Ausländer ist man nur einen von vielen und wird in Ruhe gelassen. Es ist
Dienstag und wir wollen das Visum anfragen, da müssen wir erfahren, dass ein
Feiertag ist und die Botschaft geschlossen hat. Super, das und dass keiner
zuvor gesagt hat! Janu, T.I.A. This is Africa, gehen wir halt ans Meer, ist ja
auch schon lange her. Zum Baden ist es leider schon zu kühl, aber mit dem Buch
in der Hand in der Sonne liegen und im Hintergrund das Wellenrollen hören, ist
doch auch schon was.
Dann einen Spaziergang durch die Medina und am Abend den
spannenden Match Real Madrid gegen Borusia Dortmund schauen, so schnell vergeht
der Tag. Zweiter Anlauf auf die Botschaft. Obwohl noch zu früh, steht auch
schon eine Schlange wartender Menschen vor der Tür. Wir bekommen zu Ohr, dass
Frauen separat anstehen müssen, aber zuerst an die Reihe kommen und auch den
Pass des Mannes abgeben dürfen. Was für eine paradoxe Welt, wo doch die Frau in
Mauretanien kaum Rechte hat. Ein Glück für uns, die Sache ist in einer halben
Stunde geregelt. Tags darauf können wir das Visum abholen. Es gilt ab dem
28.11.2012 einen Monat früher als wir angefragt hatten. Alles erklären wegen
Velofahren usw hilft nichts, es bleiben uns noch 20 Tage plus minus, um in
Mauretanien einzureisen. Uns ist gleich klar, dass wir durch die West Sahara
einen Bus nehmen müssen.
Bei der Senegalesischen Botschaft, schicken sie uns nach
Casablanca und als wir am drauffolgenden Tag dort ankommen, wird uns
versichert, dass Conny ihr Visum erst in Nouakchott (Hauptstadt Mauretanien)
beantragen muss. So steigen wir gleich wieder in den Zug und fahren zurück zu
Verena. Hier erfahren wir, dass noch nicht alle unsere erwartete Post
angekommen ist und das Wochenende steht vor der Tür. So verbringen wir halt
noch etwas Zeit mit Verena und Joussef. Peter hilft ihre Küchenfenster schön zu
Kitten, wir reden viel, machen ein wenig sightseeing aus dem Auto und verwöhnen
uns Kulinarisch. Sina, die Katze hat den Narr an Connys Arm gefressen, ständig
wir er von ihr attackiert. Am Sonntag werden wir von Joussefs Schwägerin zum
bessten Couscous das wir bis jetzt gegessen hatten eingeladen.
Voller Hoffnung stehen wir am Montagmittag bei der Post.
Jawohl das warten hat sich gelohnt, der Brief mit Peters Bankkarte, welche in
Tanger vom Automaten verschluckt worden war, ist angekommen. Jetzt ist alles
was wir wollten geregelt. Nur die Tage in Marokko werde immer weniger. Also
buchen wir den Bus für nach Essaouira, welches an der Küste liegt. Von da aus
fahren wir einige Tage entlang der Küste, hoffen auf Baden und Peter aufs
fischen.
An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal ganz herzlich
bei Verena und Joussef für die Gastfreundschaft bedanken. Wir sind sehr froh so
gut aufgenommen worden zu sein in Eurem wunderschönen zuhause. Bestimmt werden
wir uns irgendwann mal wieder sehen.
Mittwoch, 14. November 2012
Den Atlas in den Beinen 21.10 – 31.10.2012
Das schlechte Wetter, dass uns nun seid drei Tagen aufhält,
ist vorbei. Die Sonne lacht uns ins Gesicht und läst die schneebedeckten Berge
kitschig glitzern, als wir aus Tounfite herausfahren. Freudig trampen wir durch
die Hügelige Landschaft und fahren dann, dem Fluss entlang durch eine Schlucht.
Das Wasser der letzten Tage hat seine Spuren hinterlassen, hier und da einen
Erdrutsch, mal ein bisschen, mal mehr Wasser auf der Strasse. Obwohl welche
Strasse?
Aller Anstrengung zum Trotz, die Landschaft ist Grossartig
wir geniessen es. In den kleineren Dörfer werden die Kinder aggressiver und es
kommt auch vor, dass sie uns Steine nachwerfen wenn wir nicht auf ihre Bitten
um Geld oder Stylo eingehen. Sie springen uns hinten rauf, ziehen an den
Taschen und klauen Conny’s Schweizerfahne und unsere Wassersäcke! Letzteres
trifft uns sehr! Die niedlichen Kinder – wir mögen sie nicht.
Das Leben hier in den Bergen ist hart und wild. Bauern haben
grüne Felder die von Hand bearbeitet werden, jedoch im Winter nicht
bewirtschaftet werden können. Die durchschnittlich 10 Kinder pro Familie müssen
bei der Arbeit mithelfen, damit es genügend Essen für alle gibt. Viele der
Kinder gehen sobald sie älter sind in die Stadt und versuchen durch allerlei
kleine Arbeiten etwas Geld zu verdienen. Wir campen etwas abseits der Strasse
hinter einem Hügel. Bis Imilchil, dem nächst grösseren Ort sind wir zwei Tage
unterwegs. Es geht hoch auf 2276 MüM und wieder runter auf 1823, da wo Wasser
fliesst ist es super grün, die Birken leuchten in ihrem herbstlichen gelb und
die Erde ist ocker bis rot in schönen Mustern.
Wieder hoch auf 2409 MüM wachsen Büsche mit stachligen
Blättern, im Hintergrund die Schneebedeckten Berge umrahmt von azur blauem
Himmel. Auf all die Passhöhen folgen rasante Abfahrten zurück in die
bewirtschafteten Täler, zurück zu den Lehmhäuser Dörfer die von weitem kaum
auszumachen sind. Unterwegs treffen wir noch auf zwei Spanische Velotouristen,
sie sind für 3 Wochen vorwiegend im Atlas unterwegs.
Imilchil liegt im Herzen des Hohen Atlas zwischen zwei
kleinen Seeen Tislit und Isli, was soviel heisst wie Braut und Bräutigam. Hier
wird im Sommer viel geheiratet. Nach acht Tagen Velofahren machen wir hier
einen Tag Pause. Da ausserhalb der Saison, sind wir die einzigen Gäste im Hotel
von Mohammed und er hat alle Zeit mit Peter über Gott und die Sonne zu reden.
Er hat zwar ein Hotel hier, ist aber hauptsächlich mit Solarenergieprojekten
beschäftigt. Sein Büro ist in Marrakech. Momentan liegt ein Programm bei der
Regierung vor, bei welchem er grosse Hoffnung hat weiter zu kommen. Während dem
Gespräch bietet er Peter selbst einen Job an, darüber wird Peter noch lange
nachdenken. Am Abend essen wir zusammen mit Mohammed seine herrliche Hühner
Tajin und reden noch lange, bis uns fast die Augen zufallen. Tags darauf fährt
Mohammed zu seiner Familie nach Marrakech, er muss seiner Frau ein Schaf
bringen denn die nächsten drei Tage ist Fest in ganz Marokko. Jeder Mann
schenkt seine Frau ein Schaf, am ersten Tag wir es getötet und gefeiert, am
zweiten wird gefeiert und am dritten wird das Schaf gegessen und gefeiert. Diese
Tradition bringt die ganze Familie zusammen, egal wie weit sie von einander weg
sind. Läden und Restaurant schliessen für mehrere Tage, nicht sehr ideal für
uns zwei. Nach diesem Ruhetag nehmen wir den letzten grossen Pass vor der Dadés
Schlucht in angriff. Aber zuerst noch einen gemütlichen Tag nach Agoudal. Am
Mittag kochen wir Spaghetti Al-arabiata, darauf hatten wir schon lange grosse
Lust. Auch in Agoudal quartieren wir uns in eine authentische Herberge ein. Auf
diesen Höhen, 2400 MüM, wird es schon ziemlich Kalt und wir brauchen noch etwas
Ruhe vor dem Sturm.
Wir steigen früh in die Pedalen und verlassen das Dorf am
Tag des Festes richtung Berge. Heutiges Ziel den Pass auf 2917 MüM zu
bezwingen. Das Wetter ist wunderschön, doch der Schein trügt. Ein Wind weht uns
direkt ins Gesicht. Zuerst nehmen wir es gelassen und trampen tapfer auf der
Piste durch die atemberaubende Landschaft. Doch die stetig steigende Strasse
und der stetig stärkere Gegenwind, lässt uns kaum vorankommen. Mit 4 Km/h
kämpfen wir uns vorwärts. Manchmal müssen wir das Velo stossen obwohl die
Strasse nicht zu steil zum fahren wäre. Auch wenn wir stillstehen pustet uns
der Wind fast um. Wir werden auf die Probe gestellt, unsere Kraft und unser
Geist werden aufs härteste getestet. Jeder kämpft im Stillen für und mit sich
alleine. Dann plötzlich sind wir oben und eine Aussicht empfängt uns und lässt
uns zu Boden sinken. Wir sitzen ruhig und geniessen das Panorama, das aufgrund
der Anstrengung noch magischer auf uns wirkt.
Von nun an dürfen wir 15 Km runter fahren. Zuerst langsam
dem Hang entlang, dann im Zick Zack zum Tal hinunter. Unterwegs begegnen wir
einer Gruppe Steinböcken, Peter packt seine Kamera und schleicht sich etwas
näher. Noch immer bläst der starke Wind, und obwohl die Sonne scheint ist es
kalt. Dieser Abenteuerliche Tag wird in die Geschichte eingehen und endet in
der Herberge eines Berber Bergbauern im Dörflein Tilmi.
Nach Tilmi erleben wir die Sedimentablagerungen die diese
Landschaft prägt von unten. Wir folgen dem Fluss Dadés und sehen ihn mal von
ganz nah, dann wieder von etwas höher. Bis wir zur dieser Bekannten Schlucht
des Dadés kommen. Voilà
Ca. 200 m lang ist diese Verengung dann ist der Spuck auch
wieder vorbei. Warum deswegen so ein Hipe darum gemacht wird, können wir nicht
verstehen. Der Weg hierhin war viel spektakulärer. Etwas weiter erblicken wir
die ersten Kasbahs (Herrenhäuser Burgähnlich mit vier Türmen) Und noch etwas
weiter tauchen spektakuläre Felsformationen auf. Völlig Unterschiedlich zum
bekannten Bild ragen runde, Boulder ähnliche Felsen hervor. Ein kurzes
Backflash nach Neuseeland zu den Moeraki Boulders erscheint vor unseren Augen.
Wie in Gottes Namen sind die wohl entstanden??? Wir lieben die Natur!
Es sind nur noch wenige Km bis Boumane du Dadés, die
Provinzhauptstadt. Obwohl schon lange unterwegs, pedalen wir weiter. Bis jetzt
haben wir vom Schaffest nicht viel mitbekommen, nur die schön angezogenen Leute
überall in den Dörfern fielen auf. Doch jetzt wird es prekär, ein einziges
Restaurant hat geöffnet und es ist sogleich auch eines der zwei einzigen Hotels
im Städtchen, also nehmen wir hier ein Zimmer. Das Angebot fürs Nachtessen
beschränkt sich auch auf Omeletten oder Tajin, that’s it. Am morgen ist das
Kaffee noch nicht offen, also gehen wir auf die Dachterrasse und kochen uns den
Kaffee halt selber. Als der Kaffee getrunken ist, bewegt sich unten auch was
und wir können Frühstück essen. Von Boumane nach Ouarzazate ist es plus minus
100 Km auf der Fläche. Den Atlas haben wir nun hinter uns gelassen. Die
Landschaft wird wieder monotoner, leicht hügelig, jedoch nun mit Palmen die uns
andeuten der Wüste näher zu kommen, und der Verkehr hat auch zugenommen. Das
Wetter ist durchzogen. Das zweite und letzte Camp für eine Weile finden wir am
Ufer vom Stausee einige Km vor Ouarzazat.
Als erstes telefonieren wir mit Verena, Sie ist eine
Freundin von der Mutter einer Kollegin von Conny, zu welcher wir Post aus der
Schweiz schicken lassen durften. Drausgekommen? Egal, jedenfalls ist Verena
eine Thunerin und wohnt 16 Km vor Marrakech. Da lassen wir uns am nächsten Tag
mit dem Bus hinfahren. Wir kaufen die Busstickets, nehmen ein Hotelzimmer und
füllen unsere hungrigen Bäuche mit Marokkanischer Pizza. Mal was anderes. Dann
besichtigen wir die Stadt ein wenig bis es dunkel wird.
Der Bus fährt um 9h und wir werden um 8.30h für
Gepäckannahme erwartet. Eigentlich wollten wir um 7h aufstehen, aber weil Conny
nicht an die Schweizer Zeit (bei Sommerzeit +2h zur Marokkanischer Zeit) auf
ihrem Händy - unserem Wecker gedacht hat, stehen wir um 5.20h ausserhalb vom
Hotel und fragen uns erstaunt warum es noch dunkel ist!!!! Wir beschliessen
einen Kaffe auf dem leeren Marktplatz zu kochen und warten bis die Sonne
aufgeht. Unter Aufsicht von Peter’s kontrollierenden Augen werden die Räder im
Bus verstaut. Mit 30 min Verspätung fahren wir los. Die Strecke führt noch
einmal über den Hohen Atlas, nicht mehr ganz so hoch wie auch schon, aber wir
sind froh werden wir dieses Mal gefahren. Das Wetter ist nicht sehr gut, es ist
nass und immer wieder regnet es. Für was der Bus in 4h macht, bräuchten wir
sicherlich 5-7 Tage. In Chouiter lässt uns der Chauffeur aussteigen und wir
melden Verena, dass wir angekommen sind.
Montag, 5. November 2012
Sonne, Wolken, Wind, Regen, Schnee und noch mehr 14.10. – 20.10.12
Wir fahren südlich, mit dem Ziel in zwei Wochen die Gorge du
Dadés zu durchfahren.
Eine lange gerade Strasse führt uns bei nicht all zu schönem
Wetter und gegen den Wind aus der Stadt Fes, Richtung Imouzzer. Unterwegs essen
wir bei einer Tankstelle das teuerste Essen bis jetzt in Marokko, dass war
sogleich auch das letzte Tankstellenessen. Danach kommt die Steigung Richtung
Mittleren Atlas und wir sind froh, dass sich die Vorhersage eines
Rennvelofahrers in Fes, die Steigung sei 15% - 18%, nicht bewahrheitet.
Kurz bevor wir im Dorf einfahren ruft Conny Peter zu; Ich
habe einen Platten im Hinerrad!!! Es ist der erste seit unserer Abfahrt in
Bassersdorf. Der Flick sitzt und wir fahren in Imouzzer ein wo es auf dem
Dorfplatz nur so von Leuten wimmelt. Es wird schon langsam dunkel, und die
ungewohnte Kühle hilft bei der Entscheidung hier ein Hotelzimmer zu nehmen. Der
Wirt freut sich über unser Besuch, umsorgt uns mit allerlei Informationen was
man um sein Dorf herum alles sehen kann und erklärt uns auch, dass der
Menschenauflauf wegen des Schafmarktes sei, der heute stattgefunden hatte. Wir
gehen raus, essen ein halbes Schaf- äh Huhn mit Pommes, Reis, Linsen und jawohl
eureka, hier haben sie Mayonnaise für Peter. Er ist der glücklichste Mensch.
Später trinken wir noch einen Tee im Hotel und schlafen herrlich durch die
kalte Nacht. Es soll nicht die letzte gewesen sein…
Ifran wird die kleine Schweiz in Marokko genannt, da fahren
wir heute durch. Unterwegs treffen wir auf einen Rennradfahrer der uns zu sich
in Ifran zum übernachten einlädt. Da es aber noch früh ist und wir weiterfahren
wollen, schlagen wir dieses Angebot ab. Im Moment wo wir uns verabschieden und
er weiterfährt, bereuen wir nein gesagt zu haben. Wir fragen uns warum wir das
Angebot nicht angenommen haben. Wird sicher seinen Sinn haben, wir werden es
aber nie erfahren.
Kurz vor Ifran ruft uns ein Mädchen zu sich. Sie ist mit
ihrer Mutter die Decken im Bach am waschen. Conny wird auch gleich in die
Frauenarbeit miteinbezogen und hilfsbereit wie sie ist, stampft sie die Decken
im Seifenwasser sauber.
In Ifran, wo auch der König ein Domizil hat, werden wir von
breiten sauberen Strassen mit schönen Strassenlaternen und europäisch geprägten
Häusern empfangen. Wir finden daran nichts typisch schweizerisches aber
definitiv nicht marokkanisch. Im Laden finden wir zu Peters Freude
Erdnussbutter, fahren dann aber weiter um ausserhalb in einem Zederwald Mittagspause
zu machen. Das Wetter ist wieder sonnig aber etwas kühler weil wir auf 1800 MüM
fahren. Plötzlich fahren wir am Haus des Skiclubs von Ifran vorbei, und einige
Km weiter erspähen wir tatsächlich eine Piste. Jawohl eine Skipiste, riesig!
Wir stellen uns vor wie hier die marokkanische Elite für den Weltcup trainiert.
Recht amüsant.
Etwas weiter stellen wir das Zelt auf einer Ebene auf. Es
dauert nicht lange und zwei Hirten kommen auf ihren Eseln daher um zu schauen
was wir da tun. Der eine fragt ob das Zelt auch dicht sei wenn es regne, Peter
versichert ihm dass das so sei und bläst die Luftmatratzen auf. Er ist
begeistert und hat einen riesigen Smile auf dem Gesicht. Der andere will Conny
beim Feuermachen im Hobokocher helfen, er will aber viel zu viel Holz rein tun,
da zündet Conny das Feuer und stellt die Wasserpfanne drauf. Kopf nickend wird
gestaunt und zufrieden informiert zu sein, verabschieden sich die beiden denn
die Schafe ziehen ohne sie heimwärts. Wir trinken Chai-Tee und essen unser Brot
mit La Vache qui rie, Nutella und dem neu erworbenen Erdnussbutter und kuscheln
uns in die warmen Schlafsäcke. Es ist 19h, schon dunkel und noch 14°C warm/kalt.
Wir lassen die Zederwälder hinter uns und fahren durch eine
total kahle, Mondlandschaft ähnliche Ebenen. Zum Znüni einen Apfel und
Biskuits. Im nächsten Dorf kaufen wir Gemüse, Brot, Erdnüsse und werden von
allen Seiten neugierig angeschaut. Die Kinder bestaunen unsere Velos, wollen
ein Bonbon, einen Stylo oder irgendwas was sie auf dem Velo sehen. Etwas weiter
essen wir Mittag und fahren am Nachmittag stetig steigend in den mittleren
Atlas. Auf der Strasse werden wir teilweise von unglaublich vollbeladenen
Fahrzeugen überholt, mit Möbeln, Stroh, Gasflaschen, Gepäck und Leuten,
Hauptsache möglichst voll.
Obwohl wir uns Mittlerweilen auf 2100 MüM befinden, fühlt es
sich nicht an als währen wir in den Bergen. Es ist etwas kühler und immer noch
karg, die Berge sind aber eher Hügel. Bäume hat es wenig, viel wurde geholzt,
vereinzelte Baumstrünke sind stille Zeugen einer viel grüneren Zeit. Die
Schafherden werden farblich eins mit dem Boden und sind nur auszumachen, wenn
sie sich bewegen.
In einer langen Abfahrt lassen wir die Erhöhungen des
Mittleren Atlas hinter uns und erreichen die Ebene zwischen den beiden
Gebirgsketten. Es windet sehr stark und leider entgegen unserer Fahrtrichtung.
Im Windschatten einer Mauer essen wir Mittag, ruhen uns aus. Da kommt ein
Traktor um die Ecke und der Bauer darauf wollte kurz nachsehen kommen ob bei
uns alles in Ordnung sei. Ein kleiner Schwatz und eine Einladung zu sich nach
Hause. Auch dieser Marokkaner, obwohl kaum Französisch Kenntnis, sehr
Gastfreundlich. Er warnt uns noch vor dem Regen der kommen soll und dann fahren
wir weiter, gegen den Wind. Auf einen windigen Tag folgt eine windige Nacht im
Zelt etwas abseits der Strasse.
Der Morgen beginnt noch freundlich. In Boumia kaufen wir die
nötigen Lebensmittel ein und nach Boumia fängt die Scheisse an. Es beginnt zu
regnen, ja dagegen kann man sich ja noch schützen. Wir haben gute Regenkleider,
aber die Temperatur fällt nah dis nah auf 5°C. Vor allem Hände und Füssen,
letztere noch immer in den Sandalen, werden langsam taub. Dies halten wir noch
knapp zwei Stunden durch und halten dann, Schutz suchend bei einem Bauernhof an.
Fatima und Achmed winken uns in die Scheune um die Räder hinzustellen, lassen
uns umziehen und rufen uns dann zum Tee. Eingehüllt in Decken, auf Schaffellen
sitzend und mit heissem Tee in den Händen, sind wir wieder die Glücklichsten
Menschen auf Erden. Auch im Raum sitzt die + / - 60 Jahre alte Fatma, auf ihren
Händen und im Gesicht ist sie mit Tätowierungen verziert. Sie erzählt und
berichtet, doch wir verstehen natürlich kein Wort davon. Dann werden wir ins
Sofa-Zimmer gebeten, Essen ist aufgedeckt. Kurz zur Erklärung, das Sofa-Zimmer
ist der grösste Raum im Haus, mit rundherum Sofa und in der Mitte einige
Tische, ein Bild von Mekka und eines des Königs. Es gibt Brot, Konfitüre,
Butter, Spiegeleier, Olivenöl und Tee. Wir steuern noch zwei Pack von unseren
Biskuits bei. Sehr zu Freuden der beiden Kindern Latifa 2 Jh und Sawa 4 Jh. Nun
sitzen wir alle beieinander, mit Händen und Füssen erklären wir unsere Namen,
von wo wir kommen und das wir verheiratet sind und 2 Kinder haben. Da kommt uns
das Foto das Peter in seinem Portmonnaie hat, von den Kindern von eines
Freundes aus Holland, grad recht. Wenn man hier 40 Jahre alt ist und noch
keinen Kinder hat, ist man eine arme Sau!
Als alle Bäuche gefüllt sind, geht’s zurück zur
Tagesordnung. Achmed muss die Lämmer Füttern, Fatima lässt das Kalb zu ihrer
einzigen Kuh und melkt grad noch 1Lt Milch für Eigengebrauch. Das Haus, aus Erde,
Stroh und Holz gebaut bietet Schutz für Mensch und Tier. Fatima und ihr Mann
haben gut 70 Schafe und Geissen die am morgen vom Hirten fürs Grasen auf dem
Land abgeholt werden und am Abend zurück gebracht werden. Hühner, Truthähne
Hunde und Katzen. Sie haben Elektrizität, das Wasser kommt aber vom Regentank
neben dem Haus. In der Küche steht eine Gasplatte mit 3 Rechauds, ein Ablage
mit Keramischen Platten belegt und ein kleiner Waschtrog. Am Boden hat es auch
einen Wasserablauf, denn gewaschen wird im grossen Plastikbecken am Boden. Dann
hat es noch einen Schrank fürs Geschirr. Neben der Küche ist der
Aufenthaltsraum, mit Schafffellen und Kissen am Boden und Fernseher. Es ist
angenehm warm, durch die Kocherei nebenan, hier wird gewohnt, gegessen und geschlafen.
Während Fatima und Achmed ihren Arbeiten nachgehen, zeichnen und spielen wir
mit Sawa. Dann wird ein Huhn fürs Nachtessen gerupft, Conny hilft beim Gemüse
schälen, der Fernseher geht an und während wir vorzüglich mit Händen aus einem
Teller dinieren, unterhalten wir uns, natürlich mit Händen und Füssen. Es ist
total relaxt und immer wieder sehr lustig, ein super Erlebnis. Gegen 23h ist es
Zeit zum schlafen, während Conny Fatima versucht zu erklären, dass wir
Schlafsäcke haben und sie sich keine Mühe machen soll, sucht diese 2 Matratzen
und Wolldecken zusammen und meint es sei kalt in der Nacht. So muss sie unseren
Schlafsack ausprobieren, was wieder zu lustigen Szenen führt. Nicht ganz
überzogen, lässt sie die Decken bei uns und wir schlafen herrlich durch die
Nacht.
Am Morgen ist der Himmel noch immer dunkel, aber es regnet
nicht mehr. Wir frühstücken und verabschieden uns dann herzlich und Dankbar für
die tolle Gastfreundschaft.
Nach 1.5 Tagen auf dem Plateau, schlängelt sich die Strasse
nun wieder in die Hügel. Ab und zu erspähen wir die Schneebedecken Bergspitzen
durch die Wolken. Am Nachmittag erreichen wir ohne grosse Mühe und zum glück
ohne Regen den Ort Tounfite.
Lust auf Tee? Klar doch, im Cafe beim gut englisch
sprechenden Lamal wärmen wir uns die Hände und beobachten das Geschehen auf dem
Platz. Als wir mit der Absicht weiter zu fahren aufsteigen, kommt Mohamed und
ändert unsere Pläne. Er ist Lehrer im Dorf und meint wir sollen die Nacht bei
ihm bleiben, denn die Strassen und das Wetter seien noch zu ungünstig. Gesagt
getan, wir gesellen uns zurück in Kaffe und schauen mit Mohamed und seinen
Freunden den Fussballmatch. Danach führt er uns zu sich nach hause. Seine Frau Rabia
tischt Gemüsetajin auf, wir erzählen unsere Geschichte, hören ihrer zu und da
es Samstag ist, wird am Nachmittag Fussball gespielt. Peter möchte gerne
mitspielen und bekommt von Mohamed ein paar Schuhe und den Übernamen Peter
Schmeigel, wegen der blonden Haaren. Mit dem Auto durchs Dorf werden die
Spieler zusammen gepflückt. Ein grosser Rasen zwischen den beiden Dorfteilen
ist die Bühne für die sportliche Freizeit. Sie sind stolz auf ihren Naturrasen.
Marokkanisches Fussball braucht Nerven, nach 10 min spielen hat Peter
herausgefunden wo die Grenze des Spielfeldes ist und nach weiteren 10 min wer
zu seinem Team gehört.
Conny schaut dem Treiben amüsiert zu und friert sich dabei
den Arsch ab. Eine Traube Jungen haben sich um sie herum versammelt und stellen
allerlei Fragen. Natürlich will jeder Mal mit dieser komischen Frau in Hosen
und mit kurzen Haaren reden. Gut zwei Stunden wird gespielt, das Team von Peter
gewinnt mit 6 zu 2. Jetzt tun ihm die anderen Muskeln weh, die die beim
Velofahren nicht gebaucht werden. Zurück zu hause wird die Dusche eingefeuert
und wir dürfen herrlich heiss duschen, was für einen Genuss bei der Kälte
draussen. Dann kommt Mohamed’s Schwester rüber – sie wohnt gleich nebenan – und
es gibt Tee. Sie ist eine von wenigen Frauen die französisch spricht. Zusammen
mit Ihr geht Conny zur Gendarmerie um uns einschreiben zu lassen. Die Männer
verschwinden ins Kaffee um zur Abwechslung Fussball zu schauen, Barcelona gegen
Celsea, auch ein torreicher Match. Dazu wird viel Milchkaffee getrunken und
geraucht. Zwischenzeitlich ist Conny zurück bei den Frauen im Haus. Sie haben
Henna gemacht und jetzt werden die Hände verziert. Es ist schon spät als die Männer
zurückkommen, Rabia bringt eine riesige Schale Couscous mit Poulet und Gemüse
zum Sofazimmer welche von acht Händen fast lehr gegessen wird. Danach fallen
wir müde ins Bett. Am morgen lacht uns die Sonne ins Gesicht, wir freuen uns
sehr auf diese Wetterbesserung. Conny wird zum Abschied mit einem Kaftan
beschenkt und bei Rabia fliessen Abschiedstränen. Wir tauschen Adressen und
versichern beim nächsten Marokkobesuch vorbei zu kommen.
Mittwoch, 24. Oktober 2012
Fes und seine Tücken 11.10. - 14.10.12
Am Morgen machen wir die nötigen Einkäufe und kommen kurz
nach Ouazzane zur Kreuzung, wo wir vor 3 Tagen von Zoumi hergekommen sind.
Conny geht’s wieder besser, und obwohl wir dachten nach Rabat zu müssen, können
wir dies später erledigen und unsere geplante Route nach Fes weiterverfolgen.
Die Landschaft ändert sich rasch und wird zur Baum freien Zone. Bis auf den
kleinsten Busch wurde alles, aber gar alles für die Landwirtschaft gerodet. Die
Bauern sind überall fleissig am pflügen und sähen, denn Ende Monat wird der
Regen erwartet, das ende der Trockensaison. Still hoffen wir, dass der Regen
noch etwas auf sich warten lässt, bis wir durch das Atlas Gebirge gefahren
sind. Wir stellen uns vor, wie die Landschaft nach dem Winter wohl aussehen
wird, satt grün überall, das totale Gegenteil und sicher wunderschön.
Wir sind einen langen Tag gefahren und übernachten
schlussendlich in einer kleinen Siedlung, weil aufgrund der Felder kein
unbemerktes wildes campieren möglich war. Beim Zeltaufbau werden wir von den
Kindern geholfen und nachdem wir etwas gegessen haben, kommen auch die ein oder
andern Anwohner unser kleines grünes Haus bestaunen. Da sie kein Englisch und
nur wenige Wörter Französisch reden, sind sie auch schnell wieder weg.
Nur einer hat uns aus den Socken gehauen, er kommt mit
seiner Familie zum Zelt und fragt uns auf schwer Liverpool Englisch ob wir noch
was brauchten. Am nächsten Morgen gehen wir unser Wasservorrat bei Ihm
auffüllen und erfahren, dass er Iraker, hier bei der Familie seiner Frau in den
Ferien ist und sie gemeinsam in England wohnen. Nicht schlecht wie sich die
Welt verteilt. Mal schauen wo es uns so hin verschlägt. Fes ist das nächste
Ziel das wir an diesem Tag erreichen wollen, ca 65 Km gem. Strassenschild. Doch
nach 55 Km steht auf der Tafel plötzlich Fes 24 Km, dass es die Marokkaner mit
den Zahlenangaben nicht so genau nehmen, werden wir noch öfters erleben. Die
Landschaft auf dieser Strecke ist ähnlich wie tags zuvor, es wir noch ein
bisschen flacher und windiger, aber zu unserem Vorteil meist von hinten.
Wir
freuen uns auf Fes das bekannt ist für die Ledergerbereien und die Lederwaren.
Es ist eine grosse, bekannte Stadt und wir werden uns „nur“ die Medina ansehen,
bzw. einen Teil davon. Anscheinend kann man sich noch nach dem 100 sten Besuch
darin verirren, solch ein Labyrinth von Gassen und Souks erwartet uns da. Und
obwohl man sicher 2 Wochen Sightseeing machen könnte, bleiben wir nur 2 Tage.
Wie gewöhnlich trinken wir zuerst einen Tee um die Lage ab zu checken, gehen
dann den Angeboten von Zimmern nach die uns von den „Hunden“ gemacht werden.
Eines der Angebote scheint super, doch weil uns der falsch Hund, hingebracht
hat, will die Chefin, dass wir die Kommission für den Guide bezahlen und
schlussendlich wechseln wir die Unterkunft und bekommen eine 2-Zimmerwohnung
mit Dusche-WC und Dachterrasse. Und das in Fes wo ein Tourist für ein
Hotelzimmer das doppelte bezahlt. Was für ein deal!!!
Eine Dusche, kurz entspannen und dann langsam, ohne die
Orientierung zu verlieren in die Medina hinein zum Nachtessen. Jedoch leichter
gesagt als getan, schon kurz nach dem Eingangstor merken wir wie aggressiv die
Restaurant-Hunde einem zu ihren Kunden machen wollen. Zwei Schritte und schon
fuchteln uns 5 Menukarten vor der Nase herum, fluchtartig schreiten wir voran
ins nächste Nebengässchen und setzen uns in ein Einheimisches Lokal. Nach dem
Essen und Fussball schauen, gehen wir müde nach Hause, in unsere Whg. Erholt
vom tiefen Schlaf stürzen wir uns Tags darauf ins Getümmel der Altstadt.
Systematisch laufen wir die Gassen ab und versuchen trotz all den Eindrücken
von Läden, Marktständen, Schöner Architektur und interessanten Leuten, nicht
den Überblick zu verlieren. Wir fragen uns wie die Leute mit Ihren kleinen
Geschäften, von teilweise nur 6m2, überleben, denn es gibt tausende der
gleichen unweit voneinander.
Conny ermarktet sich eine wunderschöne Handgemachte
Ledertasche. Wir schauen uns die Gerbereien und Färbereien an, die schönen
Aufwändigen Türen, handeln als Händler um Tische, Stühle und Kisten, trinken
Unmengen von Münzentee, essen in den einfachen Einheimischen Küchen und schauen
zusammen mit ihnen wie Marokko Mosambique in der Ausscheidung zum Africa Cup 4:0
rauswerft. Ein riesen Fest.
Tag 2 das selbe Szenario, nur wagen wir uns noch etwas
weiter in die Medina und wissen uns gut zu wehren gegen all die Anwerber die
von weitem schon erkennen, dass Peter Holländer ist. Bei Conny variiert es
zwischen Kanada, Neuseeland, Deutschland und Frankreich. Schweizer sind halt
sehr unscheinbar.
All die Eindrücke der Farben und Gerüchen, das hin und her,
hallo und tschüss, ermüdet die Wahrnehmung, deswegen freuen wir uns als wir
wieder auf dem Sattel sitzen und die Stadt auf ein Wiedersehen hinter uns
lassen.
Wir fahren südlich, mit dem Ziel in zwei Wochen die Gorge du
Dadès zu durchfahren.
Soviel für den Moment. Wir sind zwar schon in Imichil, aber
Conny ist mit dem schreiben noch nicht nach. Morgen fahren wir also los und
durch die Schlucht des Dadès. Bis bald.
Mittwoch, 10. Oktober 2012
Die Gendarmerie reist mit 04.10. - 10.10.12
Nach der Stadt Tanger, ist Chefchaouen etwas besser
organisiert im Tourismus. Kaum sind wir in der Stadt, werden wir umzingelt von
– wie wir sie später nennen – Hunden. Leute die wissen was der Tourist braucht
und davon lebt es diesem zu besorgen oder ihn dahin zu bringen, natürlich für
ein kleines Entgelt. Hotelzimmer, Restaurants, bestimmte Souvenirs und
natürlich jede Art Droge die man möchte! Aber wir haben ja schon gewählt, also
brauchen wir sie nicht.
Von der breiten Strasse zur Medina (Altstadt) mit seinen
kleinen Gassen und steilen Treppen ist es ein Schritt in eine andere Welt.
Durch das Stadttor gelangen wir auf den zentralen Platz mit Moschee, vielen
Restaurants und kleinen Läden, die Lederwaren, Schmuck und Tücher verkaufen.
In Schweis gebadet, sind wir hier angekommen und fallen in
den Schoss dieser beruhigenden Atmosphäre. Wir setzen uns in ein Restaurant und
trinken erst einmal einen Marokkanischen Tee, Starke Minze mit viel Zucker und
bereden was wir als nächstes tun. Conny hat ihre Augen schon auf die vielen
kleinen Läden geworfen und findet sie, zwischen all den vielen kleinen Sachen,
nicht mehr zurück. Im Hotel stellen wir die Räder neben das Zimmer, gehen
duschen und geniessen noch schnell die Aussicht von der Dachterrasse auf die
Stadt.
Am Abend wandern wir durch Gassen und finden uns am Tisch eines
Restaurants wieder. Peter bestellt sich Marokkanische Suppe und Kefta Tatjine
und Conny nimmt 1-2 Löffel von der Suppe und Couscous zum Hauptgang. Die Läden
ziehen, bei jedem Schritt werden die Wahren schon vom nächsten Verkäufer
angepriesen. Handel. Handel muss wohl ein Wort aus dem Arabischen sein.
Unser Zimmer im Erdgeschoss ist ohne Fenster dafür mit
grosser Tür, dumpf und stickig. Am morgen ist Peters Erkältung explodiert und
alles ist zu, Nase, Hals, Brust. Aus den zwei Nächten werden schlussendlich
vier. Alle Zeit Chefchaouen zu durchkämmen und sich in die Stadt hinein zu leben.
Peter geht nur noch raus fürs Essen und für den nach dem Essen Spaziergang.
Conny flaniert durch die Gassen und Läden und findet tatsächlich ihre Augen
zurück. Jeden Abend gehen wir noch kurz auf die Dachterrasse wo vier
Norwegische Jungs schon seit zwei Wochen den ganzen Tag kiffend verbringen.
Kiff, wie die Marokkaner ihren Hasch nennen, wird hier an jeder Ecke verkauft. Wir
befinden uns gerade zur Erntezeit im Hauptanbaugebiet.
Obwohl verboten wird in Marokko viel geraucht. Hauptsächlich
pur mit der Holzpfeife, doch hier im Zentrum des Haschtourismus werden auch
Joints geraucht. Im winzig kleinen Laden neben unserem Hotel werden Schoggi,
Chips und Nüsse ausgestellt, Haupteinnahme ist jedoch der Kiff.
Wenn die Sonne untergeht ist die Dachterrasse voll, nicht
nur wegen des schönen Sonnenuntergangs, sondern auch wegen der kühlen Briese
die dieser mit sich bringt.
Über den Tag ist es heiss und kaum ein Lüftlein, das merken
wir vor allem wieder als wir weiterfahren. Um die Mittagshitze zu überbrücken,
essen wir mittags warm und halten uns ruhig bis um 15h, dann steigen wir noch
einmal in die Pedalen und fahren für 2-3h in der Nachmittagskühle. Am Abend
essen wir dann Brot. Bevor wir von Chaouen wegfahren, müssen wir mit Conny’s
Velo zum Mech. Sie hat Spiel im Tretlager und es muss gewechselt werden. Eine
Stunde später fahren wir zur Hauptstrasse hinunter. Bei der ersten Kreuzung
winkt uns die Gendarmerie zur Seite, Pass Kontrolle. Joh denkt Peter, alles gut
solange er kein Geld verlangt. Nachdem Conny ihm Kopien vom Passport übergibt
und wir ihm sagen wo durch wir fahren, wünscht er uns eine gute Reise.
Rauf und Runter, mit angenehmen Steigungen fahren wir durch
wunderschöne Landschaft mit vielen Olivenbäumen und verstreuten Dörfern. Freundlich
grüssen die Leute entlang der Strasse oder fahren hupend vorbei. Wir biegen in
eine Nebenstrasse ein und sofort wird der Verkehr ruhiger. Nach 10Km ist es
kurz nach 13h, es ist heiss und wir haben Hunger. Mit fantastischer Aussicht
auf das Tal, essen wir in einer Kurve unser Mittagessen, ruhen aus und gehen
dann wieder auf Entdeckungsreise durch die Hügel und lüften das Geheimnis das
jede Kurve birgt. Oben angelangt, bleibt die Strasse auf der Höhe und wir
können die Aussicht so richtig geniessen.
Ein entgegenkommender Automobilist hält direkt neben Peter
an. Schon wieder Gendarmerie! Er will wissen wohin wir fahren und wo wir zu
übernachten gedenken. Er sei Chef der Gendarmerie der Region und bietet uns an,
die Nacht beim Hauptquartier in Mokrisset, noch ca. 12Km weiter, zu verbringen.
Dieses Angebot nehmen wir natürlich dankend an. Ausserhalb der Mauern des
Gendarmeriegebäudes weist er uns den Platz zum’s Zelt aufstellen, die Fahrräder
stellt er in seine Privatgarage und lässt speziell für uns sein Auto draussen
stehen.
Also wir Mokrisset verlassen, kreuzt Peter ein Chamäleon auf
der Strasse. Das Fahrrad scheint interessant zu sein und es klettert auf das
Rad und hoch zwischen die Sackgoschen. Wir bringen es zurück in die Büsche wo
es hingehört und die grüne Farbe steht im sowieso auch besser als das schwarz
vom Velo.
Der Weg geht weiter hoch und bringt uns zu den Jagdfeldern
der Outdoor Marokkaner. Zufällig, dass heute die nationale Eröffnung der
Jagdsaison ist, und die Jäger ihre Hunde in die Büsche schicken und die
Patrizen aus den Gebüschen scheuen. Ein kleines Gespräch, dann geht’s weiter. Zwischen
Zoumi und Karrouba begegnen wir Hamid. Er ins Bauer und putzt gerade seinen New
Holland Traktor. Eigentlich wollten wir nur unser Wasservorrat aufstocken, doch
er lädt uns zum Gespräch und später noch zum lunch ein. Wir reden über Gott und
die Welt, besichtigen sein Haus und fahren erst spät wieder weiter.
1,5 h und einige Km weiter finden wir ein Schlafplatz hinter
den Büschen, mit Aussicht auf ein kleines Dorf. Die Nacht bringt so viele
Sternschnuppen, dass uns das Zählen verleidet ist. Am morgen werden wir von
einer Hausfrau fröhlich begrüsst, die mit ihrem Esel am Holz sammeln ist. Jetzt
ist es nicht mehr weit bis Ouezzane, ein Städtchen vom Tourismus ausgelassen,
welches uns etwas länger festhält als geplant. Conny bekommt Dünnpfiff und ist
zwei Tage ausser Gefecht. Als wir ankommen geht es ihr noch gut und wir
spazieren durch die Stadt. In Chefchaouen war Conny bei einem Berber der Ihr
Handgemachte Decken und Kleider zum Kauf anpries. Hier treffe wir Jemanden der
seine Decken an die Händler in Chefchaouen, Fez und Marrakesh verkauft und als
Conny seinen Preis für die Decke hört, ist sie froh nichts gekauft zu haben.
Für 200 anstatt 900 DH haben wir uns also eine Kameldecke direkt vom
Produzenten erworben. Und später noch einen Kaffeepot a la Marokko.
Am Abend setzten wir zu einem Imbiss an der Kreuzung und
werden von allen Seiten begafft, angelacht, gegrüsst. Wie gesagt hierher
verirren sich selten Touristen, das spüren wir. Was auffällt, ein drittel der
Mädchen tragen kein Kopftuch, nur das Gewand und einige sind ganz westlich
angezogen. Wir fragen uns wie lange es wohl dauern wird bis das Kopftuch der
Minderheit angehört. Eine Generation?
Wieder zurück beim Hotel geht es Conny plotz klaps sehr
schlecht, sie bekommt Bauchkrämpe und muss heftig aufs Klo!! Einen ganzen Tag
liegt sie schlaff im Bett und schläft, isst nur auf Peters komando und rennt
sogleich wieder aufs WC. So bleiben wir halt zwei einhalb Tage in Ouezzane und
Peter geniesst wieder einmal die Dachterrasse des Hotels. Weiter geht’s dann Richtung
Rabat, wo wir unser Mauretanien Visum besorgen müssen.
Freitag, 5. Oktober 2012
Chefchaouen 5.10.12
Wir sind noch immer in Chefchaouen. Schaut euch die Bilder an, es ist wunderschön hier. Ein kleiner Bericht wird gerade erarbeitet. Sabine du würdest diese Stadt lieben. Ich hab viel an dich gedacht :)
Mittwoch, 3. Oktober 2012
Marokko, unsere ersten Begegnungen 29.09. – 3.10.2012
Nach langem warten im Terminal, dürfen wir die Velos auf
Autodeck 3C fahren. Eigentlich sollten wir um 10h losfahren, aber die Fähre
wird noch geputzt und es steht eine lange Schlange Vollbeladener Autos und
Busse vor der Einfahrt. Gekonnt gestapelt sind Fahrräder, allerlei Möbel und
andere Wahren bis zu 2m über die Fahrzeugdächer hinaus, zu lasten der Achsen
die bis aufs äusserste strapaziert werden. Es steigen 2, 3, 4, Leute aus der
Lenkerkabine heraus, auch da wird aller mögliche Platz genutzt. Wir stellen die
Velos in eine Nische zwischen die Autos, sie werden vom Fährenpersonal
festgebunden und wir nehmen das nötigste für die 24h Fahrt mit zur
Passagierebene auf Deck 9, zu den Schlafsitzen. Einige Leute haben sich schon
eingerichtet, es liegen Decken und Kissen am Boden und auf den Sitzen. Wir
begeben uns zuerst auf Deck, beobachten das Geschehen und nehmen Abschied von
Barcelona als die Fähre langsam aus dem Hafen fährt.
Das Wetter ist gerade nicht das Beste, wir sind froh, dass
es ein grosses Schiff ist und wir den Wellengang nicht so stark spüren.
Pfannkuchen währe nicht jedermanns Sache gewesen, gäll Heinz. Zum Zeitvertreib
lesen, schreiben wir, spazieren herum und schlafen irgendwann ein. Es gab aber auch
schon bequemere Nächte. Conny legt sich zu x anderen auf den Boden und Peter versucht,
zusammengerollt auf den zwei Sitzen schlaf zu finden. Am morgen geht der
Zeitvertreib weiter bis wir gegen Mittag in Tanger ankommen. Denken wir…
Es regnet, und noch ziemlich fest dazu, was für eine
Begrüssung des Afrikanischen Kontinentes. Trotzdem steigen wir voller
Enthusiasmus auf, fahren durch den Zoll und erwarten bald die Stadt zu
erreichen. Nach einer halben Stunde fahrt und keine Zeichen von Urbanzivilisation,
entdeckt Peter einen Km Stein am Strassenrand mit der Aufschrift Tanger 36! Der
Schock sitzt, damit haben wir nicht gerechnet. Später finden wir heraus, dass
wir im Hafen von Tanger Mediteran, 40Km östlich der Stadt angekommen sind.
Der nächste Schock folgt sogleich. Als Peter die ersten
Dirham vom Bankomaten holen will, wird seine Karte eingezogen! Scheisse es ist
Samstag und die Bank zu! Zum Glück bekommen wir mit Conny’s Karte das
gewünschte Geld und kaufen sogleich eine Telefonkarte, um per Helpline die
Karte zu sperren. Hoffentlich ist das kein schlechtes Omen.
Jetzt wollen wir aber endlich zum Hotel und eine Dusche
nehmen. Die Medina (Altstadt) ist nach 2-3 Mal fragen gefunden und auch unser
im Lonly Planet ausgesuchtes Hotel wir uns durch die hilfsbereiten Marokkaner
gezeigt. Die Velos bekommen ein eigenes Zimmer, visawie der Rezeption und so
sind auch die sicher verstaut.
Nach der Dusche setzen wir uns ins nächste Kaffee, trinken
einen traditionellen Marokkanischen Pfefferminztee mit viel Zucker und lassen
die Atmosphäre auf uns wirken.
Die vorwiegend Männlichen Fussgänger, unterhalten sich
gestikulierend, klopfen einander auf die Schulter, lachen, rauchen, grüssen. Es
scheint als kenne jeder jeden. Sie verkaufen nur Zigaretten oder nur Fladenbrot,
oder nur Nüsse, bieten an die Schuhe zu putzen oder das Gepäck zu tragen und
verdienen so ihr Einkommen. Die Gässchen sind schmal und verwinkelt, hier eine
Treppe, da eine Sackgasse und wir müssen aufpassen, dass wir bei all dem
Staunen den Weg zurück zum Hotel finden. Vom Hotelier wird uns ein lokales
Restaurant empfohlen. Wir setzen uns an eines der 8 Tischchen im 15m2 grossen
Raum (inkl. Küche) und essen hervorragend.
Am morgen um 6h werden wir durch den Gesang des Muezzins
geweckt. Zum Glück können wir uns noch einmal drehen und müssen nicht zum
Morgengebet. Den ersten Tag bleiben wir zum Anklimatisieren in Tanger, streunen
durch den Markt und checken das Angebot und die Preise der angebotenen Waren.
Peter wechselt das Tretlager seines Velos, es lottert und Rost tropfte beim
Regen dickflüssig heraus! Zum Glück hat er ein Ersatzlager dabei.
Das Wetter ist wieder gut, Zeit um auf Marokko
Entdeckungsreise zu gehen. Erstes Ziel Chefchauen 130 Km südlich. Weil
Wegweiser sehr rar sind, fahren wir zuerst 20 Km falsch. Wir müssen einfach
mehr fragen, dann finden wir den Weg. Die auf der Karte rot gekennzeichnete
Strasse ist sehr befahren und leider sind hier Katalysatoren noch nicht
bekannt, sehr zu leide unserer durch Erkältung angeschlagenen Lungen. Jedoch
ist die Unterstützung durch Hupen und Grüssen sehr motivierend. So lassen sich
anstrengende Steigungen auch leichter bezwingen.
Die Landschaft ist zuerst eher karg und eintönig. Dann
kommen wir in die nähe des Rif Gebirges, hier werden Oliven zu häufen angebaut,
und Zwiebeln so scheint es zumindest bei all den Zwiebelständen entlang der
Strasse. Wir fahren und fahren, an Tetuan vorbei und schauen aus für ein wildes
Camp. Schlussendlich werden wir in einem Pinienwald 50m von der Strasse fündig.
Schnell kochen wir Nachtessen, weil es um halb sieben schon dunkel ist und
gucken dann durch die Äste zu den Sternen hoch.
Weiter geht es wie Tags zuvor. Es ist heiss und vor allem
die Steigungen lassen den Schweiss nur so herunter laufen. Am Nachmittag kommen
wir in Chefchauen auf 1000 MüM an und buchen in einem hübschen kleinen Hostel
für 2 Nächte ein. Das Städtchen ist bekannt für seine gut erhaltene und
gepflegte Medina in hellblau. Hier entstehen wunderschöne Fotos, wir ruhen uns
aus, kuren die Erkältung, waschen und schreiben was hier steht…
Wir hoffen euch gefallen unsere Berichte und wir freuen uns
auch immer was von zuhause oder von sonst irgendwo aus der Welt zu hören.
Ps: Bei den Fotos hab ich ein kleines Durcheinander, schaut immer die ganze Seite hoch und runter für neue Fotos. Die Alben sind ja angeschrieben.
Ps: Bei den Fotos hab ich ein kleines Durcheinander, schaut immer die ganze Seite hoch und runter für neue Fotos. Die Alben sind ja angeschrieben.
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