Nach langem warten im Terminal, dürfen wir die Velos auf
Autodeck 3C fahren. Eigentlich sollten wir um 10h losfahren, aber die Fähre
wird noch geputzt und es steht eine lange Schlange Vollbeladener Autos und
Busse vor der Einfahrt. Gekonnt gestapelt sind Fahrräder, allerlei Möbel und
andere Wahren bis zu 2m über die Fahrzeugdächer hinaus, zu lasten der Achsen
die bis aufs äusserste strapaziert werden. Es steigen 2, 3, 4, Leute aus der
Lenkerkabine heraus, auch da wird aller mögliche Platz genutzt. Wir stellen die
Velos in eine Nische zwischen die Autos, sie werden vom Fährenpersonal
festgebunden und wir nehmen das nötigste für die 24h Fahrt mit zur
Passagierebene auf Deck 9, zu den Schlafsitzen. Einige Leute haben sich schon
eingerichtet, es liegen Decken und Kissen am Boden und auf den Sitzen. Wir
begeben uns zuerst auf Deck, beobachten das Geschehen und nehmen Abschied von
Barcelona als die Fähre langsam aus dem Hafen fährt.
Das Wetter ist gerade nicht das Beste, wir sind froh, dass
es ein grosses Schiff ist und wir den Wellengang nicht so stark spüren.
Pfannkuchen währe nicht jedermanns Sache gewesen, gäll Heinz. Zum Zeitvertreib
lesen, schreiben wir, spazieren herum und schlafen irgendwann ein. Es gab aber auch
schon bequemere Nächte. Conny legt sich zu x anderen auf den Boden und Peter versucht,
zusammengerollt auf den zwei Sitzen schlaf zu finden. Am morgen geht der
Zeitvertreib weiter bis wir gegen Mittag in Tanger ankommen. Denken wir…
Es regnet, und noch ziemlich fest dazu, was für eine
Begrüssung des Afrikanischen Kontinentes. Trotzdem steigen wir voller
Enthusiasmus auf, fahren durch den Zoll und erwarten bald die Stadt zu
erreichen. Nach einer halben Stunde fahrt und keine Zeichen von Urbanzivilisation,
entdeckt Peter einen Km Stein am Strassenrand mit der Aufschrift Tanger 36! Der
Schock sitzt, damit haben wir nicht gerechnet. Später finden wir heraus, dass
wir im Hafen von Tanger Mediteran, 40Km östlich der Stadt angekommen sind.
Der nächste Schock folgt sogleich. Als Peter die ersten
Dirham vom Bankomaten holen will, wird seine Karte eingezogen! Scheisse es ist
Samstag und die Bank zu! Zum Glück bekommen wir mit Conny’s Karte das
gewünschte Geld und kaufen sogleich eine Telefonkarte, um per Helpline die
Karte zu sperren. Hoffentlich ist das kein schlechtes Omen.
Jetzt wollen wir aber endlich zum Hotel und eine Dusche
nehmen. Die Medina (Altstadt) ist nach 2-3 Mal fragen gefunden und auch unser
im Lonly Planet ausgesuchtes Hotel wir uns durch die hilfsbereiten Marokkaner
gezeigt. Die Velos bekommen ein eigenes Zimmer, visawie der Rezeption und so
sind auch die sicher verstaut.
Nach der Dusche setzen wir uns ins nächste Kaffee, trinken
einen traditionellen Marokkanischen Pfefferminztee mit viel Zucker und lassen
die Atmosphäre auf uns wirken.
Die vorwiegend Männlichen Fussgänger, unterhalten sich
gestikulierend, klopfen einander auf die Schulter, lachen, rauchen, grüssen. Es
scheint als kenne jeder jeden. Sie verkaufen nur Zigaretten oder nur Fladenbrot,
oder nur Nüsse, bieten an die Schuhe zu putzen oder das Gepäck zu tragen und
verdienen so ihr Einkommen. Die Gässchen sind schmal und verwinkelt, hier eine
Treppe, da eine Sackgasse und wir müssen aufpassen, dass wir bei all dem
Staunen den Weg zurück zum Hotel finden. Vom Hotelier wird uns ein lokales
Restaurant empfohlen. Wir setzen uns an eines der 8 Tischchen im 15m2 grossen
Raum (inkl. Küche) und essen hervorragend.
Am morgen um 6h werden wir durch den Gesang des Muezzins
geweckt. Zum Glück können wir uns noch einmal drehen und müssen nicht zum
Morgengebet. Den ersten Tag bleiben wir zum Anklimatisieren in Tanger, streunen
durch den Markt und checken das Angebot und die Preise der angebotenen Waren.
Peter wechselt das Tretlager seines Velos, es lottert und Rost tropfte beim
Regen dickflüssig heraus! Zum Glück hat er ein Ersatzlager dabei.
Das Wetter ist wieder gut, Zeit um auf Marokko
Entdeckungsreise zu gehen. Erstes Ziel Chefchauen 130 Km südlich. Weil
Wegweiser sehr rar sind, fahren wir zuerst 20 Km falsch. Wir müssen einfach
mehr fragen, dann finden wir den Weg. Die auf der Karte rot gekennzeichnete
Strasse ist sehr befahren und leider sind hier Katalysatoren noch nicht
bekannt, sehr zu leide unserer durch Erkältung angeschlagenen Lungen. Jedoch
ist die Unterstützung durch Hupen und Grüssen sehr motivierend. So lassen sich
anstrengende Steigungen auch leichter bezwingen.
Die Landschaft ist zuerst eher karg und eintönig. Dann
kommen wir in die nähe des Rif Gebirges, hier werden Oliven zu häufen angebaut,
und Zwiebeln so scheint es zumindest bei all den Zwiebelständen entlang der
Strasse. Wir fahren und fahren, an Tetuan vorbei und schauen aus für ein wildes
Camp. Schlussendlich werden wir in einem Pinienwald 50m von der Strasse fündig.
Schnell kochen wir Nachtessen, weil es um halb sieben schon dunkel ist und
gucken dann durch die Äste zu den Sternen hoch.
Weiter geht es wie Tags zuvor. Es ist heiss und vor allem
die Steigungen lassen den Schweiss nur so herunter laufen. Am Nachmittag kommen
wir in Chefchauen auf 1000 MüM an und buchen in einem hübschen kleinen Hostel
für 2 Nächte ein. Das Städtchen ist bekannt für seine gut erhaltene und
gepflegte Medina in hellblau. Hier entstehen wunderschöne Fotos, wir ruhen uns
aus, kuren die Erkältung, waschen und schreiben was hier steht…
Wir hoffen euch gefallen unsere Berichte und wir freuen uns
auch immer was von zuhause oder von sonst irgendwo aus der Welt zu hören.
Ps: Bei den Fotos hab ich ein kleines Durcheinander, schaut immer die ganze Seite hoch und runter für neue Fotos. Die Alben sind ja angeschrieben.
Ps: Bei den Fotos hab ich ein kleines Durcheinander, schaut immer die ganze Seite hoch und runter für neue Fotos. Die Alben sind ja angeschrieben.
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