Nach der Stadt Tanger, ist Chefchaouen etwas besser
organisiert im Tourismus. Kaum sind wir in der Stadt, werden wir umzingelt von
– wie wir sie später nennen – Hunden. Leute die wissen was der Tourist braucht
und davon lebt es diesem zu besorgen oder ihn dahin zu bringen, natürlich für
ein kleines Entgelt. Hotelzimmer, Restaurants, bestimmte Souvenirs und
natürlich jede Art Droge die man möchte! Aber wir haben ja schon gewählt, also
brauchen wir sie nicht.
Von der breiten Strasse zur Medina (Altstadt) mit seinen
kleinen Gassen und steilen Treppen ist es ein Schritt in eine andere Welt.
Durch das Stadttor gelangen wir auf den zentralen Platz mit Moschee, vielen
Restaurants und kleinen Läden, die Lederwaren, Schmuck und Tücher verkaufen.
In Schweis gebadet, sind wir hier angekommen und fallen in
den Schoss dieser beruhigenden Atmosphäre. Wir setzen uns in ein Restaurant und
trinken erst einmal einen Marokkanischen Tee, Starke Minze mit viel Zucker und
bereden was wir als nächstes tun. Conny hat ihre Augen schon auf die vielen
kleinen Läden geworfen und findet sie, zwischen all den vielen kleinen Sachen,
nicht mehr zurück. Im Hotel stellen wir die Räder neben das Zimmer, gehen
duschen und geniessen noch schnell die Aussicht von der Dachterrasse auf die
Stadt.
Am Abend wandern wir durch Gassen und finden uns am Tisch eines
Restaurants wieder. Peter bestellt sich Marokkanische Suppe und Kefta Tatjine
und Conny nimmt 1-2 Löffel von der Suppe und Couscous zum Hauptgang. Die Läden
ziehen, bei jedem Schritt werden die Wahren schon vom nächsten Verkäufer
angepriesen. Handel. Handel muss wohl ein Wort aus dem Arabischen sein.
Unser Zimmer im Erdgeschoss ist ohne Fenster dafür mit
grosser Tür, dumpf und stickig. Am morgen ist Peters Erkältung explodiert und
alles ist zu, Nase, Hals, Brust. Aus den zwei Nächten werden schlussendlich
vier. Alle Zeit Chefchaouen zu durchkämmen und sich in die Stadt hinein zu leben.
Peter geht nur noch raus fürs Essen und für den nach dem Essen Spaziergang.
Conny flaniert durch die Gassen und Läden und findet tatsächlich ihre Augen
zurück. Jeden Abend gehen wir noch kurz auf die Dachterrasse wo vier
Norwegische Jungs schon seit zwei Wochen den ganzen Tag kiffend verbringen.
Kiff, wie die Marokkaner ihren Hasch nennen, wird hier an jeder Ecke verkauft. Wir
befinden uns gerade zur Erntezeit im Hauptanbaugebiet.
Obwohl verboten wird in Marokko viel geraucht. Hauptsächlich
pur mit der Holzpfeife, doch hier im Zentrum des Haschtourismus werden auch
Joints geraucht. Im winzig kleinen Laden neben unserem Hotel werden Schoggi,
Chips und Nüsse ausgestellt, Haupteinnahme ist jedoch der Kiff.
Wenn die Sonne untergeht ist die Dachterrasse voll, nicht
nur wegen des schönen Sonnenuntergangs, sondern auch wegen der kühlen Briese
die dieser mit sich bringt.
Über den Tag ist es heiss und kaum ein Lüftlein, das merken
wir vor allem wieder als wir weiterfahren. Um die Mittagshitze zu überbrücken,
essen wir mittags warm und halten uns ruhig bis um 15h, dann steigen wir noch
einmal in die Pedalen und fahren für 2-3h in der Nachmittagskühle. Am Abend
essen wir dann Brot. Bevor wir von Chaouen wegfahren, müssen wir mit Conny’s
Velo zum Mech. Sie hat Spiel im Tretlager und es muss gewechselt werden. Eine
Stunde später fahren wir zur Hauptstrasse hinunter. Bei der ersten Kreuzung
winkt uns die Gendarmerie zur Seite, Pass Kontrolle. Joh denkt Peter, alles gut
solange er kein Geld verlangt. Nachdem Conny ihm Kopien vom Passport übergibt
und wir ihm sagen wo durch wir fahren, wünscht er uns eine gute Reise.
Rauf und Runter, mit angenehmen Steigungen fahren wir durch
wunderschöne Landschaft mit vielen Olivenbäumen und verstreuten Dörfern. Freundlich
grüssen die Leute entlang der Strasse oder fahren hupend vorbei. Wir biegen in
eine Nebenstrasse ein und sofort wird der Verkehr ruhiger. Nach 10Km ist es
kurz nach 13h, es ist heiss und wir haben Hunger. Mit fantastischer Aussicht
auf das Tal, essen wir in einer Kurve unser Mittagessen, ruhen aus und gehen
dann wieder auf Entdeckungsreise durch die Hügel und lüften das Geheimnis das
jede Kurve birgt. Oben angelangt, bleibt die Strasse auf der Höhe und wir
können die Aussicht so richtig geniessen.
Ein entgegenkommender Automobilist hält direkt neben Peter
an. Schon wieder Gendarmerie! Er will wissen wohin wir fahren und wo wir zu
übernachten gedenken. Er sei Chef der Gendarmerie der Region und bietet uns an,
die Nacht beim Hauptquartier in Mokrisset, noch ca. 12Km weiter, zu verbringen.
Dieses Angebot nehmen wir natürlich dankend an. Ausserhalb der Mauern des
Gendarmeriegebäudes weist er uns den Platz zum’s Zelt aufstellen, die Fahrräder
stellt er in seine Privatgarage und lässt speziell für uns sein Auto draussen
stehen.
Also wir Mokrisset verlassen, kreuzt Peter ein Chamäleon auf
der Strasse. Das Fahrrad scheint interessant zu sein und es klettert auf das
Rad und hoch zwischen die Sackgoschen. Wir bringen es zurück in die Büsche wo
es hingehört und die grüne Farbe steht im sowieso auch besser als das schwarz
vom Velo.
Der Weg geht weiter hoch und bringt uns zu den Jagdfeldern
der Outdoor Marokkaner. Zufällig, dass heute die nationale Eröffnung der
Jagdsaison ist, und die Jäger ihre Hunde in die Büsche schicken und die
Patrizen aus den Gebüschen scheuen. Ein kleines Gespräch, dann geht’s weiter. Zwischen
Zoumi und Karrouba begegnen wir Hamid. Er ins Bauer und putzt gerade seinen New
Holland Traktor. Eigentlich wollten wir nur unser Wasservorrat aufstocken, doch
er lädt uns zum Gespräch und später noch zum lunch ein. Wir reden über Gott und
die Welt, besichtigen sein Haus und fahren erst spät wieder weiter.
1,5 h und einige Km weiter finden wir ein Schlafplatz hinter
den Büschen, mit Aussicht auf ein kleines Dorf. Die Nacht bringt so viele
Sternschnuppen, dass uns das Zählen verleidet ist. Am morgen werden wir von
einer Hausfrau fröhlich begrüsst, die mit ihrem Esel am Holz sammeln ist. Jetzt
ist es nicht mehr weit bis Ouezzane, ein Städtchen vom Tourismus ausgelassen,
welches uns etwas länger festhält als geplant. Conny bekommt Dünnpfiff und ist
zwei Tage ausser Gefecht. Als wir ankommen geht es ihr noch gut und wir
spazieren durch die Stadt. In Chefchaouen war Conny bei einem Berber der Ihr
Handgemachte Decken und Kleider zum Kauf anpries. Hier treffe wir Jemanden der
seine Decken an die Händler in Chefchaouen, Fez und Marrakesh verkauft und als
Conny seinen Preis für die Decke hört, ist sie froh nichts gekauft zu haben.
Für 200 anstatt 900 DH haben wir uns also eine Kameldecke direkt vom
Produzenten erworben. Und später noch einen Kaffeepot a la Marokko.
Am Abend setzten wir zu einem Imbiss an der Kreuzung und
werden von allen Seiten begafft, angelacht, gegrüsst. Wie gesagt hierher
verirren sich selten Touristen, das spüren wir. Was auffällt, ein drittel der
Mädchen tragen kein Kopftuch, nur das Gewand und einige sind ganz westlich
angezogen. Wir fragen uns wie lange es wohl dauern wird bis das Kopftuch der
Minderheit angehört. Eine Generation?
Wieder zurück beim Hotel geht es Conny plotz klaps sehr
schlecht, sie bekommt Bauchkrämpe und muss heftig aufs Klo!! Einen ganzen Tag
liegt sie schlaff im Bett und schläft, isst nur auf Peters komando und rennt
sogleich wieder aufs WC. So bleiben wir halt zwei einhalb Tage in Ouezzane und
Peter geniesst wieder einmal die Dachterrasse des Hotels. Weiter geht’s dann Richtung
Rabat, wo wir unser Mauretanien Visum besorgen müssen.
äntlich han ichs gschafft mit dem Kommentar!! d'föteli sind hammer und ihr xend happy uus! hoff ihr sind beidi wieder fit und sind munter am radlä!? dänk ganz fescht a eui, hebäd sorg! liebä gruess DENJA xxx
AntwortenLöschenIts great to read your adventures! I'm jealous! :D I hope we can soon travel for as long as you...
AntwortenLöschenI just sent your stuff back home by mail, those damn heavy shoes! :D you should find it all when you get back.
Hope you're doing alright, wish you no further illnesses, a lot of extra kiff (great season for being around there!), water, and the rest of the good stuff shall come by its own while biking.
We miss you guys! Have a wonderful trip, and keep posting in here!