Mittwoch, 10. Oktober 2012

Die Gendarmerie reist mit 04.10. - 10.10.12


Nach der Stadt Tanger, ist Chefchaouen etwas besser organisiert im Tourismus. Kaum sind wir in der Stadt, werden wir umzingelt von – wie wir sie später nennen – Hunden. Leute die wissen was der Tourist braucht und davon lebt es diesem zu besorgen oder ihn dahin zu bringen, natürlich für ein kleines Entgelt. Hotelzimmer, Restaurants, bestimmte Souvenirs und natürlich jede Art Droge die man möchte! Aber wir haben ja schon gewählt, also brauchen wir sie nicht.
Von der breiten Strasse zur Medina (Altstadt) mit seinen kleinen Gassen und steilen Treppen ist es ein Schritt in eine andere Welt. Durch das Stadttor gelangen wir auf den zentralen Platz mit Moschee, vielen Restaurants und kleinen Läden, die Lederwaren, Schmuck und Tücher verkaufen.

In Schweis gebadet, sind wir hier angekommen und fallen in den Schoss dieser beruhigenden Atmosphäre. Wir setzen uns in ein Restaurant und trinken erst einmal einen Marokkanischen Tee, Starke Minze mit viel Zucker und bereden was wir als nächstes tun. Conny hat ihre Augen schon auf die vielen kleinen Läden geworfen und findet sie, zwischen all den vielen kleinen Sachen, nicht mehr zurück. Im Hotel stellen wir die Räder neben das Zimmer, gehen duschen und geniessen noch schnell die Aussicht von der Dachterrasse auf die Stadt.

Am Abend wandern wir durch Gassen und finden uns am Tisch eines Restaurants wieder. Peter bestellt sich Marokkanische Suppe und Kefta Tatjine und Conny nimmt 1-2 Löffel von der Suppe und Couscous zum Hauptgang. Die Läden ziehen, bei jedem Schritt werden die Wahren schon vom nächsten Verkäufer angepriesen. Handel. Handel muss wohl ein Wort aus dem Arabischen sein.


Unser Zimmer im Erdgeschoss ist ohne Fenster dafür mit grosser Tür, dumpf und stickig. Am morgen ist Peters Erkältung explodiert und alles ist zu, Nase, Hals, Brust. Aus den zwei Nächten werden schlussendlich vier. Alle Zeit Chefchaouen zu durchkämmen und sich in die Stadt hinein zu leben. Peter geht nur noch raus fürs Essen und für den nach dem Essen Spaziergang. Conny flaniert durch die Gassen und Läden und findet tatsächlich ihre Augen zurück. Jeden Abend gehen wir noch kurz auf die Dachterrasse wo vier Norwegische Jungs schon seit zwei Wochen den ganzen Tag kiffend verbringen. Kiff, wie die Marokkaner ihren Hasch nennen, wird hier an jeder Ecke verkauft. Wir befinden uns gerade zur Erntezeit im Hauptanbaugebiet.
Obwohl verboten wird in Marokko viel geraucht. Hauptsächlich pur mit der Holzpfeife, doch hier im Zentrum des Haschtourismus werden auch Joints geraucht. Im winzig kleinen Laden neben unserem Hotel werden Schoggi, Chips und Nüsse ausgestellt, Haupteinnahme ist jedoch der Kiff.
Wenn die Sonne untergeht ist die Dachterrasse voll, nicht nur wegen des schönen Sonnenuntergangs, sondern auch wegen der kühlen Briese die dieser mit sich bringt.

Über den Tag ist es heiss und kaum ein Lüftlein, das merken wir vor allem wieder als wir weiterfahren. Um die Mittagshitze zu überbrücken, essen wir mittags warm und halten uns ruhig bis um 15h, dann steigen wir noch einmal in die Pedalen und fahren für 2-3h in der Nachmittagskühle. Am Abend essen wir dann Brot. Bevor wir von Chaouen wegfahren, müssen wir mit Conny’s Velo zum Mech. Sie hat Spiel im Tretlager und es muss gewechselt werden. Eine Stunde später fahren wir zur Hauptstrasse hinunter. Bei der ersten Kreuzung winkt uns die Gendarmerie zur Seite, Pass Kontrolle. Joh denkt Peter, alles gut solange er kein Geld verlangt. Nachdem Conny ihm Kopien vom Passport übergibt und wir ihm sagen wo durch wir fahren, wünscht er uns eine gute Reise.

Rauf und Runter, mit angenehmen Steigungen fahren wir durch wunderschöne Landschaft mit vielen Olivenbäumen und verstreuten Dörfern. Freundlich grüssen die Leute entlang der Strasse oder fahren hupend vorbei. Wir biegen in eine Nebenstrasse ein und sofort wird der Verkehr ruhiger. Nach 10Km ist es kurz nach 13h, es ist heiss und wir haben Hunger. Mit fantastischer Aussicht auf das Tal, essen wir in einer Kurve unser Mittagessen, ruhen aus und gehen dann wieder auf Entdeckungsreise durch die Hügel und lüften das Geheimnis das jede Kurve birgt. Oben angelangt, bleibt die Strasse auf der Höhe und wir können die Aussicht so richtig geniessen.


Ein entgegenkommender Automobilist hält direkt neben Peter an. Schon wieder Gendarmerie! Er will wissen wohin wir fahren und wo wir zu übernachten gedenken. Er sei Chef der Gendarmerie der Region und bietet uns an, die Nacht beim Hauptquartier in Mokrisset, noch ca. 12Km weiter, zu verbringen. Dieses Angebot nehmen wir natürlich dankend an. Ausserhalb der Mauern des Gendarmeriegebäudes weist er uns den Platz zum’s Zelt aufstellen, die Fahrräder stellt er in seine Privatgarage und lässt speziell für uns sein Auto draussen stehen.


Also wir Mokrisset verlassen, kreuzt Peter ein Chamäleon auf der Strasse. Das Fahrrad scheint interessant zu sein und es klettert auf das Rad und hoch zwischen die Sackgoschen. Wir bringen es zurück in die Büsche wo es hingehört und die grüne Farbe steht im sowieso auch besser als das schwarz vom Velo.


Der Weg geht weiter hoch und bringt uns zu den Jagdfeldern der Outdoor Marokkaner. Zufällig, dass heute die nationale Eröffnung der Jagdsaison ist, und die Jäger ihre Hunde in die Büsche schicken und die Patrizen aus den Gebüschen scheuen. Ein kleines Gespräch, dann geht’s weiter. Zwischen Zoumi und Karrouba begegnen wir Hamid. Er ins Bauer und putzt gerade seinen New Holland Traktor. Eigentlich wollten wir nur unser Wasservorrat aufstocken, doch er lädt uns zum Gespräch und später noch zum lunch ein. Wir reden über Gott und die Welt, besichtigen sein Haus und fahren erst spät wieder weiter.


1,5 h und einige Km weiter finden wir ein Schlafplatz hinter den Büschen, mit Aussicht auf ein kleines Dorf. Die Nacht bringt so viele Sternschnuppen, dass uns das Zählen verleidet ist. Am morgen werden wir von einer Hausfrau fröhlich begrüsst, die mit ihrem Esel am Holz sammeln ist. Jetzt ist es nicht mehr weit bis Ouezzane, ein Städtchen vom Tourismus ausgelassen, welches uns etwas länger festhält als geplant. Conny bekommt Dünnpfiff und ist zwei Tage ausser Gefecht. Als wir ankommen geht es ihr noch gut und wir spazieren durch die Stadt. In Chefchaouen war Conny bei einem Berber der Ihr Handgemachte Decken und Kleider zum Kauf anpries. Hier treffe wir Jemanden der seine Decken an die Händler in Chefchaouen, Fez und Marrakesh verkauft und als Conny seinen Preis für die Decke hört, ist sie froh nichts gekauft zu haben. Für 200 anstatt 900 DH haben wir uns also eine Kameldecke direkt vom Produzenten erworben. Und später noch einen Kaffeepot a la Marokko.


Am Abend setzten wir zu einem Imbiss an der Kreuzung und werden von allen Seiten begafft, angelacht, gegrüsst. Wie gesagt hierher verirren sich selten Touristen, das spüren wir. Was auffällt, ein drittel der Mädchen tragen kein Kopftuch, nur das Gewand und einige sind ganz westlich angezogen. Wir fragen uns wie lange es wohl dauern wird bis das Kopftuch der Minderheit angehört. Eine Generation?
Wieder zurück beim Hotel geht es Conny plotz klaps sehr schlecht, sie bekommt Bauchkrämpe und muss heftig aufs Klo!! Einen ganzen Tag liegt sie schlaff im Bett und schläft, isst nur auf Peters komando und rennt sogleich wieder aufs WC. So bleiben wir halt zwei einhalb Tage in Ouezzane und Peter geniesst wieder einmal die Dachterrasse des Hotels. Weiter geht’s dann Richtung Rabat, wo wir unser Mauretanien Visum besorgen müssen.


2 Kommentare:

  1. äntlich han ichs gschafft mit dem Kommentar!! d'föteli sind hammer und ihr xend happy uus! hoff ihr sind beidi wieder fit und sind munter am radlä!? dänk ganz fescht a eui, hebäd sorg! liebä gruess DENJA xxx

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  2. Its great to read your adventures! I'm jealous! :D I hope we can soon travel for as long as you...

    I just sent your stuff back home by mail, those damn heavy shoes! :D you should find it all when you get back.

    Hope you're doing alright, wish you no further illnesses, a lot of extra kiff (great season for being around there!), water, and the rest of the good stuff shall come by its own while biking.

    We miss you guys! Have a wonderful trip, and keep posting in here!

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