Donnerstag, 30. August 2012

Rhône Teil 2 vom 20.08 - 29.08.2012


Es blieb bei dieser einen Nacht…
Der Besitzer vom Hotel Le Boulevardier ist ein bisschen aus dem Rhythmus als Conny ihm erzählt warum wir in seinem Hotel sind. Er erzählt uns, dass er das Hotel Iris vor einigen Jahren an diesen verstorbenen Herr verkauft hatte! Die Welt ist klein und Lyon hinterlässt uns eine spezielle Geschichte.



Währen Conny am Blog arbeitet, zieht Peter etwas um die Strassen um sie in Ruhe zu lassen.
Tags darauf, nach dem petit déjener verlassen wir Lyon. Gerade als wir zur Rhône kommen, fällt uns ein Arbeitskollege auf der sich seine Haare im Springbrunnen wäscht. Wir halten an um ein paar Worte miteinander zu wechseln. Er ist Östreicher und vom Süden her unterwegs. Die letzte Nacht habe er am Bahnhof geschlafen, auf einer Bank zwischen Ratten und Clochards. Ein spezieller Vogel!
Nur 15min später begegnen wir wieder einem Östereicher, Dominik, auch so ein Spezialfall.



Er ist Fussballspieler und scheint das Tor ziemlich gut zu verteidigen, da er schon bei grossen Clubs gespielt hat. Jetzt ist er mit dem Radel unterwegs nach Biariz, wo er auf ein Gespräch mit jemandem hofft, der Ihm seine Vision auf das Leben geändert hat. Und ihm hilft einen Job zu finden.
Jeder Mensch findet immer wider ein Ziel. Wenn dieses Ziel Selbstfindung ist, lernt man das Leben besser zu begreifen. (Habe ich mal irgendwo gelesen.)

Der Weg von Lyon weg ist voller Industrie und unangenehmen Geschmäcker. Kurz ausserhalb der Stadt, mussten wir ein kurzes Stückchen über die Autobahn um zum Fahrradweg zu gelangen. Oh herrlich denken wir, wider auf einem ruhigen Weg. Doch auch hier nichts als Industrie, Gestank und Lärm. Und der Weg scheint schon seit Jahren nicht genutzt zu sein, total verwildert. Erst in Givors, nach 15 Km, kommen wir wieder durch die alten Dörfer und ruhigen Landschaften. Am Abend stellen wir das Zelt auf einem Picknick Platz bei Vienne in den Windschatten. Jedoch noch bevor 2-3 Junge mit ihre Jetskis auf der Rhône herumdonnerten.

In diesen Tagen ist das Fahren wie in Holland, flaches Land und starker gegenwind! Und immer wieder überqueren wir Staudämme mit Wasserwerken. Die Ufer sind gesäumt mit Tafeln die das Baden in diesem schönen Fluss verbieten. Was für eine Qual all den Seelen die in der Hitze brüten.   


(weiter sind wir mit dem Text noch nicht gekommen)
nur soviel noch, wir sind in avignon und fahren jetzt westwerts, weg von der Rhône.

Mittwoch, 22. August 2012

Rhone Teil 1 vom 15.08 – 20.08.12



Während unserem Ruhetag fühlte sich Conny nicht so wohl. Noch immer etwas Schnupfen, dazu ist es ihr übel und sie ist schnell müde, total erschöpft halt. Sie kann ja nichts dafür, dass sie 4 Jahre lang im Büro auf dem Stuhl gearbeitet hatte! Kommt schon gut…


So fahren wir ganz gemütlich weiter und halten nach 22 Km an, um unser Zelt wieder auf einen Zeltplatz zu stellen. Conny geht gleich liegen und schläft wie im Märchen Bilo der Bär im Honigwunderland. Als der Bär aufwacht, hat Peter derweilen gekocht und auch dem Bär geht es schon ein bisschen besser.
Tags darauf, fahren wir nach 5 Km durch das Dörflein Yvoire, hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, man schmeckt immer noch die Antike in der Luft und hört die Ritter durch die Strassen galoppieren. (Nein, nein Janine und Oli, wir meinen nicht euch drei Musketiere)


Je näher wir nun Genf kommen desto mehr rücken die grossen Villen am Seeufer ins Fokus. Beeindruckend schön auf der einen Seite und beschämend auf der anderen. Im Hinterkopf all die Menschen die nicht einmal ein zuhause haben. Wie oft werden wir uns darüber wohl noch den Kopf zerbrechen?
In Genf müssen wir noch ein paar Sachen erledigen. Da Conny Internet braucht, parkieren wir die Velos in einem Restaurant am Bahnhof (Gratis Wifi) essen eine Pizza und netten das inter. Wir kaufen noch die letzte Ladung Malaria Tabletten und fahren aus der Stadt raus der Rhone nach. Zum guten Abschluss des Tages finden wir einen super Platz zum campen 1 Km vor der französischen Grenze auf einem Militärgelände. Am Horizont bilden sich schwarze Wolken und wir stellen das Zelt auf obwohl wir nur biwakieren wollten. Als wir schon im Traumland Karudabi sind, beginnt es zu schütten. Gut liegen wir geschützt und trocken.



In Frankreich fängt die Rhone nicht so Fahrradfreundlich an, sie fliesst durch eine Schlucht ca. 150 m tief. So fahren wir die nächsten + - 40 Km hoch und runter und sehen den Fluss nur zweimal.



Unterwegs faszinieren uns die Baustiele der alten Bauernhöfe, Weingüter und Burgen. Übernachtung finden wir in der nähe von Seyssel, direkt an der Rhone mit perfektem Einstieg zum schwimmen. Die Abkühlung tut enorm gut bei 32°C. Peter geht zum ersten Mal fischen und die Kleider werden auch gewaschen.


Ab Seyssel ist auch der Fahrradweg wieder gut markiert, vorläufig jedenfalls. Vom Lac Léman à la mere nennen in die Macher. Er führt der Rhone entlang und an Sehenswerten Dörfern vorbei, die Tafeln weisen uns das Ziel, nämlich den Weg…



Dann verlieren wir die Wegweiser aus den Augen und fahren ein Stück über den Jakobsweg. Unsere Velos und wir werden ein erstes Mal offroad getestet. Solche Wege werden wir in Afrika zu Haufen befahren müssen. Hier begegnen wir auch Stephan aus Fribourg der mit einem Wanderanhänger unterwegs nach Santiago de Compostella ist.
An diesem Tag radeln wir bis kurz nach Belley und finden wieder ein bezaubernden Camp am Wasser. Im untiefen Fluss sehen wir die Ärsche von Schwänen die ihr Essen am Boden suchen und braten genüsslich einen Burger.



Der Fahrradhighway führt uns bis Pont de Groslée, als der Weg nicht mehr markiert ist. Bei Nachfrage erklärt uns der sehr freundliche François, dass der Veloweg gerade neu gekennzeichnet wird und wo wir lang fahren sollen. Dazu füllt er uns die Flaschen mit kaltem Wasser und schenkt uns leckere Tomaten aus seinem Garten.

Es ist heiss und wir suchen uns ein Pältzlein. Diesmal begnügen wir uns mit einigen Quadratmeter und teilen diese mit den Spinnen und Schnecken. Letztere plagen Peter die ganze Nacht im Schlafsack und auf dem Gesicht!!!




Auch am nächsten Tag ist es heiss. Passanten sagen uns 42°C. Super Afrika wir kommen. Der Fahrtwind bringt eine leichte Kühlung. Ein Abstecher zur Stadt Montalieu für Brot zum Mittag, lässt uns direkt zum Sonntagsmarkt eintreffen. Käse, Salami, Nüsse, Nougat, Gemüse, Früchte, Kleider Taschen… Uns läuft das Wasser im Munde zusammen. Wir müssen uns auf 1-2 Malzeiten Vorräte einschränken und dürfen der Kauflust nicht nachgeben.



6 Tage sitzen wir jetzt schon auf dem Sattel und möchten einen Tag ruhen. Für diese Pause finden wir einen Tiptop Platz visawie eines Schlosses an der Rhone. Peter geht Fischen und prompt gibt es für Conny einen frischen Fisch zum znacht. Natürlich lassen wir beiden Feinschmecker es uns nicht nehmen, unsere Gaumen mit all den Leckereien aus der Region zu verwöhnen. So zaubern wir aus unserer Feldküche abwechslungsreiche Mahle und geniessen eine Tasse Wein dazu.



Etwas erholt fahren wir richtung Lyon und wollen eigentlich kurz vor der Stadt schlafen, so dass wir tags darauf Sightseeing machen können und die Stadt dann gleich wieder verlassen können. Das Schicksal will, dass wir keinen Schlafplatz finden. So entscheiden wir uns ein Hotelzimmer für 2 Nächte zu nehmen und Lyon heute anzuschauen. Es ist eine wunderschöne französische Altstadt mit all den Schnörkeleien an den Häusern, alte Kathedralen, grosse Plätze mit schönen Brunnen und dazwischen immer wieder moderne Kunst. Es gefällt uns sehr, wir haben wieder einmal alles richtig gemacht.
Einen etwas seltsamen Zwischenfall gab es heute Morgen. Als wir zum Frühstück kamen, wurde uns von Mitgästen berichtet, dass der Hotelbesitzer am morgen verstorben sei! Gestern war dieser ältere Herr noch so quick lebendig und horchte voller Faszination unserem Abenteuer, hatte selbst noch div. Plänen für die Zukunft, und nun… So kann das Leben gehen.
Jetzt schlafen wir in einem anderen Hotel ein paar Strassen weiter und bleiben evt. noch eine Nacht mehr. Wir brauchen ein bisschen Erholung von der Anstrengung.


Weiter gehts dann der Rhone entlang, nach Valence.

Mittwoch, 15. August 2012

Die ersten Radkilometer


4 Jahre war es schon her, dass Peter seine Arbeit in Längenbühl gefunden, und es uns deswegen nach Wattenwil verschlagen hatte. 2 Jahre lang hat er den Leuten aus der Umgebung, im Restaurant Grizzlybär Essen und Trinken gebracht. Conny hingegen, hat Ihr Geld beim Küchen verkaufen verdient. In der Freizeit wollten wir zusammen trainieren, uns auf das nächste Abenteuer das sich in den Köpfen entwickelte vorbereiten. Weil Peter an den Wochenenden nie Frei hatte, musste er sich einen neuen Job suchen und fand diesen im Metallbau, seiner Jugendlehre. Jetzt konnten wir klettern, wandern, riverraften so viel wir wollten. Am 5. August 2012 dann, stiegen wir aufs Velo und fahren Afrika entgegen. In Begleitung von Franziska, Connys Mutter, fuhren wir nach Uezwil auf den Bauernhof von dessen Familie und feierten einen weiteren Abschied.



Nach einer ersten Nacht im Zelt, wies uns der Radwegweiser in Richtung Emmental den Weg. Was Wettertechnisch so gut startete, verlief weiter ziemlich regnerisch, aber jetzt sind wir sicher, dass unser Material wasserdicht ist. Überhaupt was das Material und die Organisation mit all den Taschen anbelangt, sind wir noch ziemlich unprofessionell. Will Peter den Abwaschsack oder ich suche ein frisches T-shirt, müssen alle 4 Taschen geöffnet und umgewühlt werden. Aber wir arbeiten daran und werden von Tag zu Tag besser werden, hoffen wir zumindest. Zurück zum Emmental, die bekannte Hügelige Landschaft und die wunderschönen grossen Bauerhöfe liess uns die Anstrengung vergessen. Vorbei an dem uns heimischen Thun trafen wir nach 2 Tagen und 158 Km in Wilderswil bei Peters Eltern auf dem Campingplatz ein. Tags darauf unsere letzte Abschiedsparty. Überraschend ist Franziska uns nachgefahren, diesmal aber mit dem Auto, dass fand Sie nach dem Muskelkater vom ersten Tag schon angenehmer. Es war ein Tag der Ruhe, den wir auch gebrauchen konnten.



Wir fuhren durch das Kandertal den 4 Frutiger Zwerge entgegen. Denja, Sara, Tinel und Pollä gaben uns den Segen für die sichere Weiterfahrt über den Gemmipass. Wir liessen den gekennzeichneten Veloweg hinter uns und fuhren auf dem Weg von Kandersteg nach Leukerbad voller Berggeister und Höllenzwergen. Remo, ein Frutiger Berggänger, erzählte uns einmal von diesem Sagenumworbenen Höhenweg. Gesagt ist aber bekanntlich einfacher als getan. Nach unzähligen Höhenmetern mühsamen und anstrengendem Stossen, und Abfahrten die uns das Blut in den Adern frieren liessen, öffnete sich uns die Aussicht zum Daubensee und zu unserem wohl verdienten Nachtlager. Unter Sternenklarem Himmel eingewickelt in den warmen Schlafsäcken liessen wir die kraft der Berge auf uns einwirken.



Frisch und munter starteten wir in den neuen Tag. Es wurde ein Tag mit langen Abfahrten bis hinunter zur Rhone, der Tiefpunkt unserer bisherigen Reise (in MüM wohlverstanden). Wir schlängelten durch Dörfer zwischen Früchten und Tradition. Mit der Idee die Nacht an der Rhone zu verbringen, begann die Suche nach einem geeigneten Plätzlein. Das Ufer war steil und der Wind blies stark, und die Suche war schwer – aber erfolgreich. Wieder ein Biwak unter freiem Himmel mit tausend Sternschnuppen und 10 Mücken, die ihr Leben lassen mussten.

Bild vom Uferlager

Die Reise geht weiter bis St. Gingolph wo wir die Schweiz verlassen. Das Ziel ist Evian les Bains, die Strasse dort hin ist schwer befahren, worauf selbst Chilenen nach hause fahren.



Leider empfängt Evian nur Gäste die im Casino ihr Geld verpulvern wollen, und bieten für uns Radnomaden kein Unterschlupf, also ziehen wir weiter nach Amphion auf einen gemütlichen Campingplatz. Hier erledigen wir unser Haushalt und ruhen uns am Strand aus.

Dies sind die ersten Erlebnisse unserer Reise. Bald lassen wir die Schweiz hinter uns, nehmen die Rhone mit und radeln durch Frankreich. Wir hoffen Euch gefallen die Berichte und freuen uns unsererseits auch auf Reaktionen von euch Lesern. Auf für allfällige Adressen von Freunden oder Bekannten auf unserem weiteren Weg sind wir dankbar. Bis bald. Tschüss von Conny und Peter

Donnerstag, 9. August 2012

Die Reise hat begonnen, so richtig unterwegs fühlen wir uns aber noch nicht. Liegt das vielleicht daran, dass wir noch immer in gewohnter Umgebung sind? Am Samstag nahmen wir Abschied von Freunden und Verwandten in Bassersdorf. Die Velos standen bepackt zur Probefahrt bereit, Conny's Velo wurde mit Federn und Glückwünschen geschmückt, die Ausrüstung besprochen und bestaunt, und natürlich gegessen und getrunken. Dieser schöne Tag war aber auch ein wenig traurig, ja Ihr wisst ja alle wie das so läuft, da braucht man gar nicht viel dazu zu sagen. Schaut lieber die Bilder an...














und dann am Sonntag ging es los...