Mittwoch, 15. August 2012

Die ersten Radkilometer


4 Jahre war es schon her, dass Peter seine Arbeit in Längenbühl gefunden, und es uns deswegen nach Wattenwil verschlagen hatte. 2 Jahre lang hat er den Leuten aus der Umgebung, im Restaurant Grizzlybär Essen und Trinken gebracht. Conny hingegen, hat Ihr Geld beim Küchen verkaufen verdient. In der Freizeit wollten wir zusammen trainieren, uns auf das nächste Abenteuer das sich in den Köpfen entwickelte vorbereiten. Weil Peter an den Wochenenden nie Frei hatte, musste er sich einen neuen Job suchen und fand diesen im Metallbau, seiner Jugendlehre. Jetzt konnten wir klettern, wandern, riverraften so viel wir wollten. Am 5. August 2012 dann, stiegen wir aufs Velo und fahren Afrika entgegen. In Begleitung von Franziska, Connys Mutter, fuhren wir nach Uezwil auf den Bauernhof von dessen Familie und feierten einen weiteren Abschied.



Nach einer ersten Nacht im Zelt, wies uns der Radwegweiser in Richtung Emmental den Weg. Was Wettertechnisch so gut startete, verlief weiter ziemlich regnerisch, aber jetzt sind wir sicher, dass unser Material wasserdicht ist. Überhaupt was das Material und die Organisation mit all den Taschen anbelangt, sind wir noch ziemlich unprofessionell. Will Peter den Abwaschsack oder ich suche ein frisches T-shirt, müssen alle 4 Taschen geöffnet und umgewühlt werden. Aber wir arbeiten daran und werden von Tag zu Tag besser werden, hoffen wir zumindest. Zurück zum Emmental, die bekannte Hügelige Landschaft und die wunderschönen grossen Bauerhöfe liess uns die Anstrengung vergessen. Vorbei an dem uns heimischen Thun trafen wir nach 2 Tagen und 158 Km in Wilderswil bei Peters Eltern auf dem Campingplatz ein. Tags darauf unsere letzte Abschiedsparty. Überraschend ist Franziska uns nachgefahren, diesmal aber mit dem Auto, dass fand Sie nach dem Muskelkater vom ersten Tag schon angenehmer. Es war ein Tag der Ruhe, den wir auch gebrauchen konnten.



Wir fuhren durch das Kandertal den 4 Frutiger Zwerge entgegen. Denja, Sara, Tinel und Pollä gaben uns den Segen für die sichere Weiterfahrt über den Gemmipass. Wir liessen den gekennzeichneten Veloweg hinter uns und fuhren auf dem Weg von Kandersteg nach Leukerbad voller Berggeister und Höllenzwergen. Remo, ein Frutiger Berggänger, erzählte uns einmal von diesem Sagenumworbenen Höhenweg. Gesagt ist aber bekanntlich einfacher als getan. Nach unzähligen Höhenmetern mühsamen und anstrengendem Stossen, und Abfahrten die uns das Blut in den Adern frieren liessen, öffnete sich uns die Aussicht zum Daubensee und zu unserem wohl verdienten Nachtlager. Unter Sternenklarem Himmel eingewickelt in den warmen Schlafsäcken liessen wir die kraft der Berge auf uns einwirken.



Frisch und munter starteten wir in den neuen Tag. Es wurde ein Tag mit langen Abfahrten bis hinunter zur Rhone, der Tiefpunkt unserer bisherigen Reise (in MüM wohlverstanden). Wir schlängelten durch Dörfer zwischen Früchten und Tradition. Mit der Idee die Nacht an der Rhone zu verbringen, begann die Suche nach einem geeigneten Plätzlein. Das Ufer war steil und der Wind blies stark, und die Suche war schwer – aber erfolgreich. Wieder ein Biwak unter freiem Himmel mit tausend Sternschnuppen und 10 Mücken, die ihr Leben lassen mussten.

Bild vom Uferlager

Die Reise geht weiter bis St. Gingolph wo wir die Schweiz verlassen. Das Ziel ist Evian les Bains, die Strasse dort hin ist schwer befahren, worauf selbst Chilenen nach hause fahren.



Leider empfängt Evian nur Gäste die im Casino ihr Geld verpulvern wollen, und bieten für uns Radnomaden kein Unterschlupf, also ziehen wir weiter nach Amphion auf einen gemütlichen Campingplatz. Hier erledigen wir unser Haushalt und ruhen uns am Strand aus.

Dies sind die ersten Erlebnisse unserer Reise. Bald lassen wir die Schweiz hinter uns, nehmen die Rhone mit und radeln durch Frankreich. Wir hoffen Euch gefallen die Berichte und freuen uns unsererseits auch auf Reaktionen von euch Lesern. Auf für allfällige Adressen von Freunden oder Bekannten auf unserem weiteren Weg sind wir dankbar. Bis bald. Tschüss von Conny und Peter

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