4 Jahre war es schon her, dass Peter seine Arbeit in
Längenbühl gefunden, und es uns deswegen nach Wattenwil verschlagen hatte. 2
Jahre lang hat er den Leuten aus der Umgebung, im Restaurant Grizzlybär Essen
und Trinken gebracht. Conny hingegen, hat Ihr Geld beim Küchen verkaufen
verdient. In der Freizeit wollten wir zusammen trainieren, uns auf das nächste
Abenteuer das sich in den Köpfen entwickelte vorbereiten. Weil Peter an den
Wochenenden nie Frei hatte, musste er sich einen neuen Job suchen und fand
diesen im Metallbau, seiner Jugendlehre. Jetzt konnten wir klettern, wandern,
riverraften so viel wir wollten. Am 5. August 2012 dann, stiegen wir aufs Velo
und fahren Afrika entgegen. In Begleitung von Franziska, Connys Mutter, fuhren
wir nach Uezwil auf den Bauernhof von dessen Familie und feierten einen
weiteren Abschied.
Nach einer ersten Nacht im Zelt, wies uns der Radwegweiser
in Richtung Emmental den Weg. Was Wettertechnisch so gut startete, verlief
weiter ziemlich regnerisch, aber jetzt sind wir sicher, dass unser Material
wasserdicht ist. Überhaupt was das Material und die Organisation mit all den
Taschen anbelangt, sind wir noch ziemlich unprofessionell. Will Peter den
Abwaschsack oder ich suche ein frisches T-shirt, müssen alle 4 Taschen geöffnet
und umgewühlt werden. Aber wir arbeiten daran und werden von Tag zu Tag besser
werden, hoffen wir zumindest. Zurück zum Emmental, die bekannte Hügelige
Landschaft und die wunderschönen grossen Bauerhöfe liess uns die Anstrengung
vergessen. Vorbei an dem uns heimischen Thun trafen wir nach 2 Tagen und 158 Km
in Wilderswil bei Peters Eltern auf dem Campingplatz ein. Tags darauf unsere
letzte Abschiedsparty. Überraschend ist Franziska uns nachgefahren, diesmal
aber mit dem Auto, dass fand Sie nach dem Muskelkater vom ersten Tag schon
angenehmer. Es war ein Tag der Ruhe, den wir auch gebrauchen konnten.
Wir fuhren durch das Kandertal den 4 Frutiger Zwerge
entgegen. Denja, Sara, Tinel und Pollä gaben uns den Segen für die sichere Weiterfahrt
über den Gemmipass. Wir liessen den gekennzeichneten Veloweg hinter uns und
fuhren auf dem Weg von Kandersteg nach Leukerbad voller Berggeister und
Höllenzwergen. Remo, ein Frutiger Berggänger, erzählte uns einmal von diesem
Sagenumworbenen Höhenweg. Gesagt ist aber bekanntlich einfacher als getan. Nach
unzähligen Höhenmetern mühsamen und anstrengendem Stossen, und Abfahrten die
uns das Blut in den Adern frieren liessen, öffnete sich uns die Aussicht zum
Daubensee und zu unserem wohl verdienten Nachtlager. Unter Sternenklarem Himmel
eingewickelt in den warmen Schlafsäcken liessen wir die kraft der Berge auf uns
einwirken.
Frisch und munter starteten wir in den neuen Tag. Es wurde
ein Tag mit langen Abfahrten bis hinunter zur Rhone, der Tiefpunkt unserer
bisherigen Reise (in MüM wohlverstanden). Wir schlängelten durch Dörfer
zwischen Früchten und Tradition. Mit der Idee die Nacht an der Rhone zu
verbringen, begann die Suche nach einem geeigneten Plätzlein. Das Ufer war
steil und der Wind blies stark, und die Suche war schwer – aber erfolgreich.
Wieder ein Biwak unter freiem Himmel mit tausend Sternschnuppen und 10 Mücken,
die ihr Leben lassen mussten.
Bild vom Uferlager
Die Reise geht weiter bis St. Gingolph wo wir die Schweiz verlassen.
Das Ziel ist Evian les Bains, die Strasse dort hin ist schwer befahren, worauf
selbst Chilenen nach hause fahren.
Leider empfängt Evian nur Gäste die im Casino ihr Geld
verpulvern wollen, und bieten für uns Radnomaden kein Unterschlupf, also ziehen
wir weiter nach Amphion auf einen gemütlichen Campingplatz. Hier erledigen wir
unser Haushalt und ruhen uns am Strand aus.
Dies sind die ersten Erlebnisse unserer Reise. Bald lassen wir
die Schweiz hinter uns, nehmen die Rhone mit und radeln durch Frankreich. Wir
hoffen Euch gefallen die Berichte und freuen uns unsererseits auch auf
Reaktionen von euch Lesern. Auf für allfällige Adressen von Freunden oder
Bekannten auf unserem weiteren Weg sind wir dankbar. Bis bald. Tschüss von
Conny und Peter
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