Ausgeruht steigen wir in den Sattel und nehmen die Cevènne
unter die Räder. Dank den 1:200'000 Strassenkarten Kopien von Alexander können
wir, den weissen = wenig befahren, und wenn grün nachgezogen = Sehenswürdigen
Strassen, von Örtchen zu Örtchen folgen. Kurvenreich geht es Km um Km hoch,
dann im Schnellzugtempo wieder runter. Es ist anstrengend aber wir geniessen
diese Abwechslung und die Aussicht belohnt uns immer wieder für unsere Mühe.
Via Monoblet, Colognac und St. Roman kommen wir wieder zu einem grösseren Ort.
In Sumène, ein malerisches Dorf mit sehr alten Gebäuden, wollen wir fürs
Nachtessen einkaufen, doch die Läden haben bis 16h Mittagspause! Da wir aber
nicht warten wollen, entschliessen wir mit dem zu improvisieren, was wir haben.
Einmal hoch und wider runter befinden wir uns im nächsten
Tal. Hier fliesst der Fluss Herault und desswegen wollen wir hier ein Camp
suchen. Beim betrachten des schönen Wassers auf einer Brücke schreit uns plötzlich
einer zu wir sollen warten, er wolle gleich hochkommen. Es ist Nicolas ein begeisterter
Radfahrer aus Marseille, der hier einige Tage Ferien in einer Kommune macht.
Weil wir nach einem Plätzchen suchen, bietet er uns an bei der Kommune vorbei
zu kommen. Beim Grundstückeingang steht gross angeschrieben, Willkommen auf
Gottes Land. Jeder wird hier mit offenen Armen empfangen und wenn nötig, ein
Dach über dem Kopf und zu Essen gegeben. Guy und Magalie haben das Land von
Gott bekommen und lassen Menschen hier frei leben. Guy führt uns durch das
Gelände, es ist schon fast ein kleines Dorf mit Bäckerei, grossem Garten,
Hühnern, Gänsen und Pferde. Am morgen um 8h ist die obligate Versammlung bei
der aus der Bibel gelesen und gesungen wird. Danach gehen die Teams Ihren
Gemeinnützigen Tätigkeiten nach. Ein kleiner Garten Eden in unserer Welt der
Verbote und Gesetze.
Wir dürfen unser Zelt beim Fluss unten aufstellen und
bekommen sogar noch eine Adresse in Senegal, wo die beiden eine gleiche Kommune
haben. Nach diesem Abstecher in eine andere Welt, kommen wir zurück in die
Realität, die für uns heisst, Kurvenreiches hoch und runter. Nach dem Einkauf
in Le Vigan und schon etwas schweren Beinen, entscheiden wir eine gelbe Strasse
zu nehmen, in der Annahme es gehe nicht so heftig hoch. Doch wir übersahen bei
der Zielbestimmung die Höhenmeter Angabe. So treten wir noch einmal 9 Km = 1,5h
den Berg hoch nach Montdardier Wir nächtigen auf dem Picknickplatz vor dem Dorf
mit dem schönen Schloss. Am morgen das wohlverdiente Postkarten Foto.
Ab hier bleibt es zu unserer Überraschung flach. Wir
scheinen auf einem Plateau zu sein und nehmen Kurs auf den Cirque de Navacelle.
Was auch immer das ist… Die Ebene ist ideal für Geiss- und Schafweiden und plötzlich
stehen wir vor einer Riesen Schlucht mit Atemberaubender Aussicht. Das ist also
der Cirque:
Wir geniessen die Aussicht mit ein Pain au Chocolat, freuen
uns auf die rasante Abfahrt und verdrängen die 300 Höhenmeter Steigung die
darauf folgen. Unterwegs müssen wir immer wieder halten da die Landschaft unser
Kletterherz höher schlagen lässt. Perfekter Kalkfels mit schönen Schuppen und
griffigen Löchern. Es wäre ein Kletter El Dorado wenn da Hacken wären und wir
geraten ins Träumen. Die Anstrengung ist mehr als wett gemacht!
Wieder oben angelangt, fahren wir gemächlich auf den flachen
Strassen weiter. Irgendwann schlagen wir ab und Campen zwischen Büschen und
Pinien. Langsam wird das Land trockener, auch die Flussbette haben kein Wasser.
Gut dass sich in den Französischen Dörfern beim Hotel de Ville oder der Marie
immer ein Trinkwasserhahnen befindet und wir so unsere 10 Lt. Wasserbehälter in
Form von Pet Flaschen und Camel Bags füllen können.
Die Strassen führen sachte über die kleinen Erhöhungen,
durch winzige Dörfer und schöne Landschaft. Wir lassen die Hügelige Cevènne
hinter uns. Dann, auf einmal eröffnet sich vor uns eine Landschaft mit
Rebfeldern soweit das Auge reicht. Wir sausen hinunter in das Gebiet des Langue
Doc, den Weinkennern und Liebhaber sicher bekannt. Wir freuen uns auf die
kleinen, zuckersüssen Beeren die uns bei Stopps mit Energie versorgen. Es ist
Erntezeit, auf den Strassen werden wir von so vielen Lasttanks voll mit Wein
überholt wie zuhause von Milchtransportern.
Vor kurzem haben wir auf der Karte einen See entdeckt, dahin
wollen wir. Es ist der Stausee …… als wir am Mittag eintreffen, entschliessen
wir gleich zu bleiben und den Nachmittag sonnend und badend zu geniessen. Aber zuerst wird richtig reingehauen...
Tags darauf geht es plötzlich Schlag auf Schlag. Am Mittag
fahren wir durch ein altertümliches Städtchen namens Pézenas und am Nachmittag
erreichen wir bei Vias Plage das Meer. Peter ist ausser sich vor Freude, das
erste Mal seid unseren Ferien in Teneriffa, im Mai letzten Jahres, sind wir
wieder am Meer. Die Plage ist zwar bedeckt mit Leuten, was dem Meer aber nichts
von seinem Zauber nimmt. Nur, wo sollen wir hier unbemerkt Campen?! Die Versuche
über kleine Pfade an versteckte Plätzchen zu geraten, missfallen. Aber wir
werden vom Schicksal geleitet und fahren direkt auf den Fahrradweg am Canal du
Midi, der bekannt ist für Bootsferien. Hier können wir dann auch unser
Nachtlager aufschlagen.
In Béziers hofften wir noch einige Sachen einzukaufen die
wir möchten. Gemäss dem Office de Tourisme müssten wir aber einige Km
zurückfahren, also entschliessen wir, es bis Narbonne zu verschieben. Aber zuerst
wollen wir mal das Meer geniessen! Also machen wir einen kleinen Abstecher zu
Narbonne Plage, checken auf dem Campingplatz ein und bleiben einen Tag. Ein
freier Tag am Meer heisst für Peter ein Fischertag. Während Conny sich beim
lesen ausruht, beisst bei Peter eine Dorade an. Diese Pracktexemplar liegt am
Abend im Butter und bratet sich warm für unseren Genuss. Solche Tage darf es
öfter geben. Narbonne Plage hat für uns sonst nichts Attraktives zu bieten,
ewig lange Strände (mit vielen Leuten) und Restaurant an Souvenirladen an
Restaurant.
Es ist Montag, wir fahren nach Narbonne und verbringen die
grösste Zeit im Einkaufszentrum Viertel im Outdoorladen und
Lebensmittelgeschäft. So sind es heute nicht so viele Km die wir fahren und
kurz nach der Stadt, schlagen wir unser grünes Haus hinter einem Fels am Meer
auf, die Flamingos ziehen ihre Runden am Himmel. Das Wetter ist seit zwei Tagen
nicht so gut, es ist stark Bewölkt und windet sehr fest bei 22°C. Der Regen ist
aber an uns vorbeigezogen, auch nicht schlecht.
Jetzt wollen wir an der Küste bleiben. Dies heisst auch,
öfters grössere Strassen nehmen. Wobei es auch hier sehenswertes gibt. Da
fahren wir über einen Damm und auf einmal sieht Peter eine Qualle 1m vom Ufer
weg. Schön wie sie sich im Wasser bewegt.
Unser Weg führt uns durch Mittelmeer Strandferien
Destinationen. Dörfer die nur aus Hotels, Ferienwohnungen, Yachthafen und dem
nötigen darum herum bestehen. Belebt während einigen Monaten im Jahr, sonst
Geisterstädter. Natürlich ist hier Campen am Strand strengstens verboten! Doch
wir haben wieder einmal Glück und treffen in Torreille Plage auf einen Typen
der uns sagt, hier seien sie locker und wir könnten ruhig am Strand schlafen.
Was für ein Zufall, dass wir auf dieses Örtchen treffen, da Conny es aus vielen
Erzählungen Ihrer Freundinnen kennt, welche sich hier mit 17 in den Ferien
austobten.
Die Szenerie von Ferienstädtchen wiederholt sich während wir
Richtung Spanische Grenze fahren. Dann kommen die Ausläufer der Pyrenäen zum
Meer und die Strassen werden wieder kurvig. Abends treffen wir in Colliure ein
und als wir dieses schöne Städchen sehen entschliessen wir spontan unseren
letzten Abend in Frankreich und unsere Zeit in Frankreich gebührend zu feiern,
nehmen uns ein Zimmer und gehen aus essen.
Das Wetter ist wieder schön und der Nordwind bläst uns
kräftig über die Kurvenreiche Strasse in Richtung Spanien. Es sei als ob wir
dahin geschoben würden. Das war’s Frankreich, 1203.17 Km lang tolle Erlebnisse
haben uns einen guten Start, in diese hoffentlich langen Reise geschenkt. Spanien
wir kommen.
Der Bericht wird von L’Escala in Spanien gepostet. Bald
folgen die ersten Spanienerlebnisse.
Liebi Conny und liebe Peter. Zerscht mal es riesä Komliment für euä Blog. Es isch immer total spannend über euri neustä Erlebnis zläsä und mir froied ois jedesmal, wenn wieder news postet werded. Es isch scho wahnsinnig, dass ihr mittlerwiil scho in Spanie ����sind. Mir wünsched oi uf dä wiitere Reis wiiterhin ganz vill tolli Erlebnis, gäbed eu sorg und natürlich vill Chraft�� i de Wädli ;-)! Alles Liebi ��janine, oli & nino
AntwortenLöschenHallo Ihr drüü,
AntwortenLöschenSchön händer gschribä. Mir freued eus extrem uf Reaktionä vo eu läser. Eus machts au spass Eusi erläbnis mit eu z'teilä. Und in Gedanke simmer natürlich au viil diheim.
Eu au alles gueti wiiterhin.
Hey hüt isch na eui charte vo toreilles cho, isch ja zuuuu luschtig dass ihr det xsi sind. Und gell de sandstrand isch bequem zum schlafe, mir händ nämlich au ei Nacht am Strand pfuused ;-)! Alles Liebi vo de Ritterfamilie
AntwortenLöschenUnd für charte na viele herzliche Dank!!!
AntwortenLöschen