Mittwoch, 26. September 2012

Spanien, Costa Brava 13.09.2012 – 19.09.2012


Im ersten Spanischen Örtchen nach der Grenze checkt Conny das Supermarkt Angebot aus während Peter aufpasst, das die Velos nicht davon gewindet werden. Das Angebot ist riesig, zumindest für Alkoholiker und Konserven Liebhaber, hoffentlich ist das nicht die Regel. Am Nachmittag fahren wir in Llança durch, es wird Zeit ein Camp zu suchen – was nicht sehr einfach scheint, da es der Küste entlang ziemlich verbaut ist. Plötzlich erspäht Conny eine Naturstrasse die in die Büsche führ und siehe da, gefunden ist das perfekte Plätzchen, und man kann sehen, dass wir nicht die ersten sind, die hier nächtigen.


Der Wind pustet weiter, der Abend ist kühl, die Jacke willkommen und auch am Morgen müssen wir unser Hab und Gut vor dem wegluften hüten. Unser Weg führt uns weiter durch das Naturschutzgebiet Cap de Creus und zum beliebten Städtchen Cadaquès. Das Boulevard gesäumt mit Restaurants und Souvenierläden, wird umrahmt von weissen Häusern mit Bogen Verandas, den Hang hoch gebaut. Das Meer ist glasklar, in der Bucht liegen die Motor- und Segelboote, der Ferienduft liegt in der Luft.


Nachdem wir uns von unserer ersten Hügeletappe erholt haben, uns mit Wasser und Nachtessen ausgestattet und Zmittag gegessen haben, fahren wir auf der Naturstrasse die ums Cap führt weiter. Mit 6-8 Km/h trampen wir den Hügel hoch und nicht viel schneller, nämlich 10-11 Km/h geht’s vorsichtig, Löcher und Steine vermeidend, wieder runter. Ein Traum wird war, wir finden eine einsame Bucht, unser Privatstrand sozusagen. Peter geht fischen und fängt einen kleinen Fisch für Conny. Er wird später über dem Hobo gegrillt und obwohl schon keinen Schwanz mehr, versucht er fort zu schwimmen.


In der Nacht lachen uns die Sterne vom Himmel entgegen, am morgen hilft der Kaffe in den Tag zu starten und das Apfel-Zimt Porridge bringt Energie für die Weiterreise. Vor allem an diesem Morgen werden wir schon zu beginn auf unsere Stärke getestet. Wir müssen unsere Velos den steilen Wanderweg zurück zur Strasse hochschieben.


Roses heisst die nächste grössere Stadt nach dem Cap. Ein Wörterbuch Deutsch-Spanisch wird dringend gebraucht! Und für Conny neue Flip-Flops, Ihre alten haben sich auf dem holprigen Weg selbstständig gemacht und sind davongelaufen. Als Peter bei einem Restaurant nach einem Buchladen fragt, werden die Besitzer neugierig auf die Velos und unser Vorhaben. Kurz erklärt, sagt der eine, er sei Marokkaner und dass von Barcelona auch ein Schiff nach Tanger fährt. Mh, interessant, daran haben wir noch nicht gedacht, könnte uns aber hilfreich sein… Das Wörterbuch ist gekauft und Conny hat neue Flip-Flops, so wunderschön goldige, die würden Michelle auch gefallen. Ja ein bisschen Glamour braucht ein Girl halt schon, das seid Ihr sicher mit mir einig.


Der kommende Strandabschnitt ist mit Velos nicht befahrbar, wir müssen das Gebiet über Hauptstrassen landeinwärts umfahren. Am späteren Nachmittag treffen wir in L’Escala ein. Unterwegs schon sind wir für ein Camp am suchen, aber mit all den Hotels und riesigen Campinganlagen ist das unmöglich. Jetzt haben wir uns eins, zwei, drei Glaces verdient.


Schlussendlich gehen wir trotzdem auf den Campingplatz, grad nach L’Escala in Montgò. Weil wir mittlerweile keine sauberen Sachen mehr haben, bleiben wir 2 Nächte um zu haushalten, fischen, sonnen, und Blog updaten. (Letzter Blog Eintrag)
Am morgen der weiterfahrt ist es neblig und kühl, Niesel lässt uns all unsere Sachen im Zelt zusammen packen, es dauert bis wir losfahren. Noch kurz Essen einkaufen und 2 Luxusbrötchen runterdrücken, es ist 11:30h als wir auf der Naturstrasse durch den Pinienwald fahren. Der Nebel kreiert eine mystische Stimmung, es riecht wie in einem Dampfbad mit Pinienextrakt. Tief durchatmen, einfach herrlich.


Eine steile Abfahrt bringt uns einem Dörfchen das versteckt in der Bucht liegt. Beim herausfahren entdeckt Peter ein Veloweg Wegweiser, super denken wir, aber nach 2-3 Kurven sinkt die Euphorie. Es ist ein Naturweg, gezeichnet mit Regenrinnen und so steil, dass wir im 1. Gang kaum hochkommen. Na das sind uns mal tolle Fahrradwege!! Das erwarten wir eigentlich erst in Afrika.
Mittag essen wir meistens um 13h, es gibt Brot, Käse, Oliven, Tomaten, Erdnussbutter, und Nutella, ein richtiges Schlemmermahl. Wir sind wieder etwas Landeinwärts da keine Strasse der Küste entlang führt. Peter ist etwas traurig, weil er nicht fischen kann. Nichts spektakuläres, wir versuchen wieder an die Küste zu kommen, doch enden in einer Sackgasse und müssen den Weg zurückfahren. Leider, weil exakt an diesem Strand entdecken wir super Sandstein mit Bohrhacken und einige Boulders mit weichem Sand zum, im Fall, reinzufallen. Aber weit und breit keine Campmöglichkeit!!!
Einmal zurück im Dorf Pals, versuchen wir die nächste Strasse Richtung Küste. Es dauert und als wir wieder da sind, stehen wir vor Klippen und Strassen die 12% und mehr hoch und wieder runter gehen! Scheisse, dass konnten wir auf der Karte nicht erkennen. So strampeln wir, zu Zeiten wo wir eigentlich das Camp schon haben, von einem Aussichtspunkt zum nächsten, werden von Autofahrern angefeuert aber sind so ziemlich am Arsch, und schlussendlich stellen wir das Zelt neben einer Funkantenne im Dorf auf.


Glücklicherweise ist die Berg und Talfahrt bald überstanden, es folgt Palamos mit vollen Stränden. Das nächste Camp ist kurz ausserhalb der Stadt mit sicht auf die Autobahn. Aber Kostenlos! In der Nacht regnet es und auch der nächste Tag ist trüb. Wir fahren zurück an den Strand von Platga d’Aro und gehen auf den Camping. Peter hat noch Köder vom Markt in Parafrugell und sitzt also den ganzen Nachmittag und Abend am Meer mit der Leine über dem Finger, während Conny für einen warmshower in Barcelona schaut. Einmal beisst es so richtig an, aber dieses Monster entkommt leider seinem Tod und wir müssen kochen. Oder wollen wir Paellia essen gehen??
Mit dem Batzen den wir von Conny’s Tante und Onkel beim Abschied erhalten haben lassen wir den Abend bei Sangria, Paellia und Gelato ausklingen. Vielen Dank nochmals auf diesem Weg Susi und Jürg.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen