Wie schon so oft auf dieser Reise, hat sich
mein Gefühl bestätigt. Ich bin nun schon die vierte Woche hier in Fort Portal und
weiss noch nicht, wann ich weiterfahren werde. Immer wieder lerne ich Leute kennen,
Sachen werden unternommen, Orte besucht und ich verbringe eine tolle Zeit hier.
Fort Portal liegt nur einige Km nördlich
des Äquators, im westlichen Uganda am Fusse der Rwenzori Berge, die sich weiter
südlich bis 5100 MüM erheben. Das Klima ist aufgrund der Höhenlage von 1580 MüM
sehr angenehm. Obwohl heiss während des Tages, kühlt es abends auf 15° – 18°C
ab. Da Fort Portal ein erster Ausgangspunkt für touristische Aktivitäten dieser
Gegend ist, findet man hier einige gute Hotels, mit z.B. Swimmingpool und
diverse Restaurants mit westlichem Essen, Kaffee und Kuchen. Neben den
traditionellen Märkten für Essen und Kleider, findet man im kleinen Supermarkt
auch teurere Produkte wie Käse, Butter, Nutella, Vollkornbrot, Wein, Spiritus,
was für die lokale Bevölkerung tendenziell nicht erschwinglich ist. Dann hat es
in Fort Portal 2 Bars die sehr gut laufen, Africana und The Forest und eine
Disco - Ecstasy, etwas weniger populär, wo ich regelmässig meine Abende mit
tanzen verbringe.
Nun möchte ich Euch, zum besseren Verständnis,
die wichtigsten Leute mit Namen kurz vorstellen:
Lieven, Belgier, wohnt und arbeitet schon 5
Jahre hier. Ihn habe ich in Masindi kennengelernt wo er mir angeboten hat bei
ihm unterzukommen wenn ich nach Fort Portal komme.
Gloria, Uganderin, Lieven’s Freundin, Managerin der Bar The Forest
Gloria, Uganderin, Lieven’s Freundin, Managerin der Bar The Forest
James, Ugander, mein Warmshowers Kontakt,
aufgewachsen im Waisenhaus das er jetzt mit Hilfe von Spenden managet
Julie, Deutsche, James’s Freundin und Mutter deren 4 Monatigen Lilly, zu Besuch für 2 Monate
Robert, Ugander, Freund von James, aufgewachsen im Waisenhaus, arbeitet als Koch in der Bar Africana
Ramadan Bob, Ugander, Freund von James und Robert, und von den Schweden
Angela, Uganderin, Freundin von James, Robert, Ramadan und den Schweden, Putzfrau
Musoke, Ugander, Freund der oben genannten, aufgewachsen mit James und Robert im Waisenhaus
Julie, Deutsche, James’s Freundin und Mutter deren 4 Monatigen Lilly, zu Besuch für 2 Monate
Robert, Ugander, Freund von James, aufgewachsen im Waisenhaus, arbeitet als Koch in der Bar Africana
Ramadan Bob, Ugander, Freund von James und Robert, und von den Schweden
Angela, Uganderin, Freundin von James, Robert, Ramadan und den Schweden, Putzfrau
Musoke, Ugander, Freund der oben genannten, aufgewachsen mit James und Robert im Waisenhaus
Moa, Schwedin, kommt seid 8 Jahren immer
wieder für längere Zeit her, unterstützt diverse einheimische Freunde
finanziell, mit Ideen und Ratschlägen, Fort Portal ist sozusagen ihr zweites
Zuhause
Linus, Schwede, Moa’s Mann, die beiden machen Tourismus im kleinen Rahmen für Freunde aus Schweden um die lokale Bevölkerung direkt unterstützen zu können.
Line, Schwedin, Freundin der beiden, ist zum zweiten Mal hier für 3 Monate
Helenna, Schwedin, Freundin von Moa und Linus, hat James vor 6 Jahren kennengelernt und ihm 2 Jahre die Schule bezahlt. Sie kennt auch viele lokale Leute und unterstützt hier und da.
Linus, Schwede, Moa’s Mann, die beiden machen Tourismus im kleinen Rahmen für Freunde aus Schweden um die lokale Bevölkerung direkt unterstützen zu können.
Line, Schwedin, Freundin der beiden, ist zum zweiten Mal hier für 3 Monate
Helenna, Schwedin, Freundin von Moa und Linus, hat James vor 6 Jahren kennengelernt und ihm 2 Jahre die Schule bezahlt. Sie kennt auch viele lokale Leute und unterstützt hier und da.
Die Schweden haben ein Haus gemietet. James
und Robert dürfen in dieser Zeit bei ihnen wohnen. Da Julie mit dem Baby hier
ist, hat sie für die kleine Familie ein eigenes Haus, grad neben dem
Schwedenhaus gemietet, und hier wohne ich mittlerweilen auch.
Die erste Woche in Fort Portal verbringe
ich bei Lieven und Gloria. Heiligabend feire ich auf schwedische Art mit viel
Schnaps wobei sie vor jedem Schluck ein Lied singen. Danach gehen wir zu
Africana und tanzen bis die Sonne aufgeht. Am 25.12. spaziere ich durch Dörfer
und Gärten zum nahegelegene Kratersee, an welchem eine edle Lodge namens
Kyaninga gebaut ist und entschliesse spontan, mich mit dem 5 Gängigen
Weihnachtsmittagessen zu verwöhnen. Eigentlich wollte ich noch im See baden,
aber grosse Gewitterwolken verdecken die Sonne und mit dem Wind ist es eher
kühl geworden. So geht’s zurück nach Fort Portal und später ab in den Ausgang
bei The Forest wo ich James, Robert und die Schweden treffe. Tags darauf
besuche ich sie zum Kaffee und Plaudern bei ihnen zuhause. Bei Lieven und
Gloria läuft alles sehr unkompliziert, jeder kommt und geht im Haus wie es
passt, mal trifft man sich und redet dann gibt’s wieder Tage wo wir uns nicht
sehen. Lieven arbeitet für eine Belgische NGO mit Wasserprojekten. Plötzlich
vergehen die Tage im Flug, immer bin ich irgendwo unterwegs und wenn ich abends
noch fit genug bin, gehe ich tanzen. An einem schönen Tag fahre ich mit Robert
zu Kyaninga See schwimmen, das Wasser ist so klar wie bei uns die Seen aber
angenehm warm und ich kann vom Wasser aus Vögel und die Affen beobachten.
Robert ist zusammen mit James im Waisenhaus aufgewachsen, dank der
Grosszügigkeit von einigen privaten Reisenden, konnte er die Schule besuchen,
eine Ausbildung zum Koch machen und hat nun eine gute Stelle bei Africana.
Seine Mutter lebt noch, ist aber verrückt, der Vater ist gestorben. Jetzt wo er
etwas verdient, unterstützt er Sie mit dem nötigsten. Er plant, sobald er genug
Geld gespart hat, ihr ein besseres Haus zu bauen. Mit seinem Monatslohn von 180Fr.
braucht das jedoch noch seine Zeit…
Am 29.12. mache ich eine Wanderung über die
Ausläufer der Rwenzori Berge zusammen mit einem Belgischen Pärchen Kim und
Mattias, welches ebenfalls zu Lieven gekommen ist. Der Weg geht fast
schnurrgeradeaus den Berg hoch und ist dementsprechend sehr anstrengend. Trotz
allem geniesse ich den Tag zu Fuss.
Zwischenzeitlich habe ich mich entschieden
auch Neujahr hier zu verbringen. Julie ist nun auch angekommen, ich lerne sie
und Lilly das Baby beim gemütlichen Mittagessen kennen, welches Robert für die
Multikulti Familie kocht.
Weil mein Zimmer bei Lieven für Freunde
gebraucht wird, ziehe ich ins Schwedenhaus für einige Tage. Am Silvesterabend,
kochen James, Julie und ich gemeinsam Ugandisch und Europäisches Essen. Musoke
kommt spontan dazu und es wird ein spassiger gemütlicher Abend. Danach bringt
mich Musoke zur Forest bar, wo ich zusammen mit Lieven, Gloria, Kim, Mattias,
Lievens Freunde und später noch Robert ins neue Jahr tanze. Das Nile Bier blubbert
mir fröhlich die Kehle runter, was ich am 1.1.2014 dann zu spüren kriege…
Trotz Kater begleite ich Robert zur
Tauffeier zwei seiner Cousinen im Dorf. Da wir ausschlafen verpassen wir die
Kirche, was mir auch recht ist, und kommen kurz vor dem grossen Essen dort an. Wir
bringen Süssgetränke für alle, was vor allem bei den Kids für Begeisterung
sorgt. An den Konversationen kann ich mich nicht massgeblich beteiligen, aber
all freuen sich einen Musungu als Gast haben zu dürfen. Sie sehen das als
Ehre!?!
Am
nächsten Tag besuche ich das Toto Baby’s Home, ein Waisenhaus in der Stadt.
Beim Gespräch mit der Managerin, findet sie heraus, dass ich im
Innenarchitekturbereich arbeitete und lädt mich total begeistert ein, ihr im
Bau befindlichen Haus zu besuchen und ihr einige Inputs zu geben. So fahre ich anstatt
mit den Kids zu spielen, mit der Managerin aufs Land. Das Haus ist gross und
auch die Küche ist im Europäischen stiel gebaut. Wieder ein spontaner Ausflug
bei dem ich viel sehen konnte. Dann verbringe ich noch eine Stunde mit den
Kindern bis sie Nachtessen und gehe am nächsten Tag wieder hin. Vorher kaufe
ich noch einen grossen Sack Mangos die ich den Kindern mitbringe. Natürlich
freuen sie sich wahnsinnig, dass ich wieder komme und es vergeht keine Sekunde,
wo kein Kind auf mir rumklettert.
Die Kinder im Babys Home sind hauptsächlich
zwischen ein paar Tage und 7 Jahre alt. In 5 Zimmern wohnen jeweils 8 Kindern
mit 1-2 Müttern. Wenn sie im Schulalter und Selbstständiger sind, wird versucht
sie bei Verwandten unterzubringen. Dies klappt aber nicht in allen Fällen. Wie
zum Beispiel bei Agnes, sie ist mittlerweilen 22 Jahre alt und hilft den
Müttern mit den Kindern oder Laila, sie ist 24 Jahre alt und behindert.
Die Zeit mit den Kids ist ganz schön
anstrengend, als ich gegen Abend nach Hause gehe, bin ich gerädert und freue
mich darüber, dass James Nachtessen gekocht hat, so kann ich mich einfach
dazusetzen und wir verbringen einen gemütlichen Abend. Zwischenzeitlich bin ich
vom Schwedenhaus zu James und Julie ins Nachbarhaus umgezogen. Am Sonntag 5.Jan
nimmt mich James mit zu seiner grossen Familie in Kichwamba, das Waisenhaus der
Jungs, dass dazumal im 2003 mit ihm gegründet wurde.
Hier die Geschichte in
Kürze:
Ein Kanadier lernte James kennen, der im
Alter von 9 Jahren beide Eltern verloren hatte und jetzt völlig auf sich selbst
gestellt war. Zu dieser Zeit wohnte er bei
einem Fremden. Der Kanadier nahm ihn bei ihm im Haus auf, brachte ihn zurück in
die Schule, kaufte ihm Essen und Kleider. Als der Kanadier nach einem Jahr
zurückging, waren noch 2 weitere Waisen dazugekommen. Er mietete ein Haus für
die drei. Bis zum Jahr 2008 stieg die Zahl der Waisenkinder auf 32, denen der
Kanadier durch finanzielle Hilfe und besuche 1 Mal Jährlich, ein besseres Leben
ermöglichte. Mit Hilfe von Freunden und der Gemeinschaft konnte Land gekauft
werden, 3 Häuser wurden gebaut, und das Land
für Selbstversorgung genutzt. Dann im 2009 bricht er aus persönlichen
Problemen zu Hause, den Kontakt ab und übergibt James die Leitung. Von nun an
versuchen sie sich selbst durchzuschlagen. Im Glauben an Unterstützung von
Leuten mit guten Herzen, mit dem Zusammenhalt und gegenseitiger Hilfe
untereinander, besteht die nun registrierte Organisation weiterhin.
Zur Zeit leben 28 Jungs zwischen 6 und 22
Jahren da. Alle gehen zur Schule, Kochen füreinander, waschen, putzen,
diskutieren das Gemeinschaftsleben. Sie halten Schweine, Kaninchen und Hühner,
zum Verkauf, bebauen das Land mit Matoke (Kochbananen) und Gemüse, und
versuchen so, einen finanziellen Zu stupf zu leisen. Natürlich sind sie auf
Spenden angewiesen, sonst könnten die Schulkosten nicht gedeckt werden. Und
auch die Instandhaltung der Häuser, Verbrauchsmaterial wie Kleider, Matratzen,
Haushaltsartikel brauchen Geld. Glücklicherweise hat James vor 2 Jahren eine reiche
Australische Familie kennengelernt, die von seinem Projekt begeistert waren und
welche ihm nun Geld für die laufenden Kosten schicken. Nun einige Bilder :
Arali der Caretaker und James besprechen die Finanzen |
Wie ihr sehen könnt ist das Bedürfnis
gross. Es wurde ein Bauprojekt entworfen, bei welchem neue Schlafhäuser, eine
neue Küche, ein Haus für den Aufsicht Halter und ein Gemeinschaftshaus gebaut
werden soll. Das Gemeinschaftshaus steht schon, und ich baue nun die Veranda
darum. So können die Jungs in der Regenzeit drinnen Schutz suchen und draussen
unterm Dach sitzen und spielen.
Falls nun jemand von Euch Lust hat, einen
Beitrag zu leisten, wo das Geld zu 100% umgesetzt wird, so würden mind. 35
Herzen vor Freude in die Luft springen. Zum Beispiel könnten Tische und Bänke
für den Aufenthaltsraum gekauft werden. Mit einer Dachrinne und einem
Wassertank könnte das Regenwasser aufgefangen werden. Um nur einige Ideen zu
nennen. Also, wer gerne etwas Spenden möchte, bitte schreibt mir eine E-Mail: conny.vonbergen@gmail.com mit dem
Betrag und ich werde euch meine Bankangaben weiterleiten.
Ich denke für den Moment habe ich Euch mit
einer genug grossen Informations Lawine überrollt und belasse meine
Berichterstattung bei diesen Zeilen. Natürlich werde ich bald wieder von mir
hören lassen.
Ich wünsche Euch allen ein spannendes,
erfolgreiches und glückliches Jahr 2014.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen