Zanzibar und Pemba 2.04. – 14.04.2014
Zanzibar hat eine lange prägende Geschichte und ist ein Mix aus arabischem, indischem und europäischem
Einfluss, welcher nicht nur in der Architektur Stonetown‘s, sondern auch in den
exotischen Gesichtern der Einheimischen zu sehen ist. Die engen Gassen und die
wunderschönen mit Schnitzereien geschmückten Holztüren, erinnern mich enorm an
die Medina in Fes oder Marrakech, Marokko. Kaum ein Fuss auf Land, schon versuchen
zig Vermittler, wir nannten sie damals Hunde, einem ein Guesthouse unter zu
jubeln. Gut hab ich das Fahrrad, so fahr ich allen einfach davon und lasse mich
von meinem Glück durch das Gassen Labyrinth weisen. Als ich ein für mich
geeignetes Plätzchen für die nächsten drei Nächte gefunden habe, weiss ich
natürlich überhaupt nicht mehr wo in dieser Stadt ich mich befinde. Es wird aber
nicht das letzte Mal sein, das ich mich verirre.
Die Souvenirjagt, auf die ich mich schon lange gefreut habe,
verleidet bald. Ein Laden reiht sich nach dem anderen, alle bieten dieselbe
Wahre an und jeder versucht mich zu sich herein zu locken. Die Nebensaison ist echt zu spüren. Ich flüchte
zum Strand und spaziere im weissen Sand durch das kristallklare Wasser. Dann
verschlägt es mich in eine Galerie wo ich den Künstler Omar King kennenlerne.
Nun hab ich meinen persönlichen Guide, der mich kostenlos durch die Gassen
manövriert. Am zweiten Tag mache ich eine Velotour. Unterwegs lasse ich mir die
Verschiedenen Gewürze die auf der Insel wachsen zeigen. 8 von 10 erkenne ich am
Geruch oder Geschmack und am eindrücklichsten fand ich den Zimtbaum, von dem
die Blätter, die Rinde und die Wurzel verarbeitet wird. Zu Recht wird der Zimt
die Königin der Gewürze genannt. König ist der Ingwer weil er Potenzsteigernd
sein soll.
Weiter gefällt mir die Insel sehr gut. Teils bewaldet, teils
durch Reisfelder führt mich die Strasse auf die Ostseite von Zanzibar. Hier
wollte ich eine Pause machen und im Meer schwimmen gehen, aber die Ebbe war
weit aussen und das Ufer sehr flach. Wenn auch immer ich halte um frische
Kokosnuss zu trinken und essen, ist mein Fahrrad das Objekt im Fokus. Weil als
Hauptverkehrsmittel fast jeder ein Fahrrad hat, scharen sich die Leute um uns
und diskutieren über die Details.
Zurück in Stonetown, treffe ich mich mit Omar zum
Nachtessen. Leider muss ich dabei den falschen Fisch ausgesucht haben, denn in
der Nacht beginnt das Fiasko, dass mich noch lange begleiten wird. Geschwächt
vom Durchfall und Erbrechen verbringe ich den ganzen Samstag im Bett. Erst
spät, zwinge ich mich raus um etwas Energie in Form von Pasta zu mir zu nehmen.
Im Jazzlokal, wo ich mich mit dem Sonnenuntergang von meiner Übelkeit ablenken will,
spricht mich Rahim an und leistet mir aufmunternde Gesellschaft. Er ist
Grafikdesigner und Fotograph und ein sehr interessanter Gesprächspartner. Also
ich zurück zu Hotel gehe, fühle ich mich auch etwas besser.
Mit der grossen Fähre setzte ich nach Pemba über, die
kleinere weniger besuchte, etwas hügelige und sehr bewaldete Schwesterinsel von
Zanzibar. Die Einheimischen sind unglaublich freundlich und hell begeistert
wenn sie mich sehen. Auffallend schön sind die Frauen und Kinder hier. Dicke
schwarze Wolken empfangen mich, es ist feucht und heiss. Schon nach der ersten
Steigung bin ich in schweiss gebadet.
Von Mkoani wo die Fähre ankert, muss ich
ganz in den Norden hoch fahren. Ich gönne mir zum Abschluss meiner Reise eine
Woche Strandferien und mache das Tauch Brevet bei www.swahilidivers.com Peter Gostelow
von Mwanza hatte mir diesen Geheimtipp verraten und mich mit dem Besitzer Raf
in Verbindung gesetzt. Weil ich der einzige Gast bin, bekomme ich
Privatunterricht von Beltran meinem Spanischen Tauchlehrer. Etw. Theorie und
dann geht’s schon ab ins Meer. Ich bin anfänglich etwas überfordert mit der
Auftriebssicherung. Entweder treibt es mich hoch, oder ich sinke auf den Grund,
dabei will ich auf keinen Fall die Korallen und Anemonen beschädigen! Ich kann die
bezaubernde Unterwasserwelt nur bedingt geniessen. Zu meinem Erstaunen lobt
mich Beltran nach dem ersten Tauchgang, ich hätte alles super gemacht. Ok...
Mit den weiteren Tagen gewinne ich an Sicherheit und
schlussendlich fühle ich mich Fisch-Vögeli-Wohl unter Wasser. Beltran zeigt mir
immer wieder kleine farbige Sensationen, Meeresschnecken, Krebse, ein Skorpion
Fisch, Skelett Fisch, Schmetterling Fische, Drücker Fische, Trompeten Fische,
Box Fische, Napoleon Fische, Rotfeuer Fische, viele viele mehr und natürlich
Nemos und Doris.
Leider hab ich keine Bilder von den Fischen....
Nicht ganz so gut
geht’s mit meinem Magen. Immer wieder plagen mich Krämpfe und ich muss meine
Diät auf Reis und Brot reduzieren. Rechtzeitig zu meinem Geburtstag bestehe ich
den NAUI Open Water Kurs. Auch der extra für mich gebackene Schoggikuchen
bleibt meinem Magen lieb, oder vielleicht lag es am Schnaps danach…. Wie auch
immer, ich bin Überglücklich, hatte einen fantastischen Geburtstag und das
Tauchen macht enorm viel Spass.
Leider geht alles schöne viel zu schnell vorüber und ich
muss mich verabschieden. Ich radle zurück nach Mkoani, übernachte und nehm die
Morgenfähre nach Zanzibar. Da angekommen, krieg ich kein Ticket für die letzte
Fähre nach Dar mehr und muss somit noch eine Nacht in Stonetown verbringen. Geschehe
nichts schlimmeres, ich ruf Rahim an, wir gehen indisch essen und verbringen
einen lustigen Abend zusammen.